Typische Symptome einer Schimmelpilzerkrankung
In Innenräumen können Pilze unsere Gesundheit gefährden
Den vielfältigen Regulationsmechanismen und den dynamischen Prozessen in der freien Natur stehen in Innenräumen statische Prozesse gegenüber. Letztere führen zu einer allmählichen Steigerung der Belastung durch eine zunehmende Anreicherung gesundheitsschädlicher Stoffe. Daneben können toxische und allergene Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen in Innenräumen über längere Zeit auf den Körper einwirken. Je massiver der Schimmelpilzbefall mit potentiell infektiösen und/oder toxischen Erregern, desto höher ist das Risiko für den Menschen zu erkranken. In Innenräumen werden oft andere Schimmelpilzgifte gebildet als in natürlicher Umgebung. Wann und unter welchen Umständen Schimmelpilzgifte gebildet werden, ist nicht abschließend geklärt. Man nimmt u.a. an, dass diese Gifte gegen Nahrungskonkurrenten wie z.B. Bakterien eingesetzt werden. Oft bilden die in unserem Wohnumfeld eingesetzten Materialien die Basis für eine Freisetzung von Giftstoffen aus Untergründen, Baumaterialien, Farben und Lacken. Diese für sich schon gesundheitsgefährdenden Eigenschaften können durch die Zersetzungsprozesse von Schimmelpilzen und Bakterien noch verstärkt werden.
Deshalb haben Schimmelpilze in Innenräumen nichts verloren
Schimmelpilzschäden sind zu eliminieren - nachhaltig, mit der größtmöglichen Sorgfalt und unter Einhaltung aller erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen - im Zweifelsfall fragen Sie eine sachverständige Fachkraft. Schimmelpilze können unterschiedliche ernsthafte Erkrankungen auslösen. Allergische und nichtallergische Atemwegserkrankungen gehören zu den häufigsten durch Schimmelpilze verursachten Erkrankungen. Durch Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) kann es zu regelrechten Vergiftungserscheinungen (Mykotoxikosen) kommen. Einige Schimmelpilze produzieren Neurotoxine, die möglicherweise psychische Erkrankungen auslösen. Ansonsten harmlose Pilze können dem Menschen sehr gefährlich werden, wenn schwere Erkrankungen wie Aids, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Chemotherapien, langfristige Einnahmen von Antibiotika oder Corticoiden (Cortison) oder die Einnahme immunsupprimierender Medikamente nach Organtransplantationen das Abwehrsystemsystem schon geschwächt haben. Die Reaktionen unseres Körpers sind oft sehr vielseitig und werden in der Regel nicht mit einer Schimmelpilzproblematik in Verbindung gebracht.
Zu typischen Symptomen einer Schimmelpilzbelastung gehören:
Juckreiz oder Schwellungen in Nase und Augen, Heuschnupfen, Augenbrennen, Augenjucken, Atembeschwerden, Atemnot, Nasennebenhöhlen-Entzündungen, asthmatische Beschwerden, Husten, Benommenheit, Aufstoßen/Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Bauchschmerzen Durchfall, Überempfindlichkeiten, Immunschwäche, Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Lethargie, gerötete und geschwollene Gesichtshaut, Juckreiz (auf der ganzen Haut), nässende Hautentzündungen, Gelenkbeschwerden, Nasenbluten. Allen Symptomen ist gemeinsam, dass sie "unspezifisch" sind, d.h. es können auch andere Ursachen für diese Auffälligkeiten verantwortlich sein.
Welche Maßnahmen sind bei Verdacht auf Schimmelpilzbefall einzuleiten?
Zunächst ist durch eine baubiologische Untersuchung festzustellen, ob eine Schimmelpilzbelastung vorliegt - zuhause oder am Arbeitsplatz. Im Zweifelsfall sollten eine Gefährdungsbeurteilung erstellt und Sanierungsempfehlungen erarbeitet werden. Nach einer fachgerechten Sanierung ist immer eine Kontrollmessung sinnvoll, um den Erfolg der Reinigungsarbeiten zu überprüfen. Mit dem Untersuchungsbericht, der Aufschluss über die Schimmelpilzarten und deren mengenmäßiges Vorkommen gibt, können sich Betroffene an einen erfahrenen und kompetenten (Umwelt-)Mediziner/in wenden.