Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 19.03.2024


Gutes Licht am Arbeitsplatz und in der Wohnung

gutes Licht

Die Bedeutung von gutem Licht

Rund sieben Photonen Licht reichen aus, um das Gehirn zu stimulieren und damit den Schlaf zu stören. "Nachts sollte es deshalb absolut dunkel sein", rät Diplomingenieur Joachim Gertenbach, der Lichtexperte vom Verband Baubiologie. Straßenlaternen vor dem Schlafzimmer sollten von den Planungsbehörden vermieden werden, da sie zu viel störendes Licht während der Nachtruhe im Innenraum erzeugen. Selbst die Displaybeleuchtung eines Mobiltelefons kann ausreichen, um die Melatoninproduktion zu unterbrechen und den Schlaf nachhaltig zu stören.

Tageslicht stärkt das Immunsystem

Sonnnenlicht stärk das Immunsystem Tagsüber braucht der Mensch jedoch viel Licht, um gesund zu bleiben. Tageslicht regt morgens den Hormonspiegel an und aktiviert auf diese Weise den Organismus. UV-Licht im Freien sorgt für die Bildung von Vitamin D, welches zur Stärkung des Immunsystems wichtig ist. Im Winter ist der UV-Anteil am Tageslicht geringer, deshalb sollte der Mensch mindestens eine Stunde außerhalb des Gebäudes verbringen. Im Sommer reicht normalerweise eine halbe Stunde Sonnenlicht im Freien aus, um Vitamin D im Körper zu bilden.

Licht im Innenraum mit natürlichem Farbspektrum

Lichtspektren Ohne das Glühlampenverbot müsste man sich über die Lichtqualität im Innenraum keine großen Gedanken machen. Denn das Lichtspektrum der Glühlampe kommt seit 130 Jahren den Eigenschaften des Sonnenlichts am nächsten. Die Sonne bildet das Farbspektrum gleichmäßig und vollflächig ab: aufsteigend nach der Wellenlänge geht das sichtbare Licht ab 380 Nanometern von blau, über grün zu gelb in rot über. Ab 780 Nanometern beginnt der Infrarotbereich. Die Glühlampe und die Halogenlampe weisen zwar weniger blau und grün im Spektrum auf, bilden aber den Rotanteil fast vollständig aus. Der Verlauf des Farbspektrums ist bei Glühlampen harmonisch. Die Entwickler von LED-Lampen haben aus Gründen der Energieeinsparung den Rotanteil im Lichtspektrum weitgehend eliminiert. LED-Licht ist damit zwangsläufig kühler. Dagegen ragt der Blauanteil mit einem deutlichen Kurvenauschlag aus dem Spektrum heraus. Das Lichtspektrum von Energiesparlampen stellt sich im Spektroskop sehr unharmonisch dar. Zwischen den Farbübergängen zeigen sich breite Einbrüche. Stattdessen bildet der Farbverlauf bei blau, grün und gelb schmale Spitzenwerte aus.

Lichtflimmern bedeutet Stress

Lichtflimmern erzeugt Stress Flimmerndes Licht bedeutet Stress für den Organismus. Wissenschaftliche Untersuchungen in den letzten dreißig Jahren haben folgende Gesundheitsprobleme herausgearbeitet: Kopfschmerzen, Augenträgheit und Reduzierung der Leistungsfähigkeit beim Lesen. Empfindliche Personen können bei blinkendem Diskothekenlicht epileptische Anfälle bekommen. Für die technische Beurteilung der Lichtwelle benötigt man ein Oszilloskop. Verläuft das Licht harmonisch in einer Sinuswelle ohne große Ausschläge nach oben und unten, bedeutet dies für die Augen die geringste Belastung. Halogenlampen zeigen bei diesem Kriterium sogar bessere Eigenschaften als Glühlampen: der Flimmeranteil liegt bei ca. 15% bei einer Frequenz von 50 Hertz. LED-Lampen wiesen zu Beginn der Entwicklung vor fünf Jahren miserable Werte auf. Der Flimmeranteil betrug teilweise 90%. Inzwischen erreichen einige LED-Lampen, wie das Produkt Pure-Z, Flimmeranteile von unter fünf Prozent. Zum Vergleich: das Sonnenlicht ist zu hundert Prozent flimmerfrei.


Messgeräte für Beleuchtungsmittel

Lichtmessung am Monitor Der Baubiologe und Lichtexperte Joachim Gertenbach wünscht sich ein Messgerät, mit dem alle Qualitätskriterien von Beleuchtungsmittel geprüft werden können. Derzeit ist die Eier-legende-Wollmilchsau für erschwingliches Geld nicht zu haben. Das beste Preisleistungsverhältnis bietet das Messgerät UPRtek MF250 für rund 1.100 Euro. Das MF250 wurde auf die Messung von Lichtflimmern optimiert, bietet jedoch weitere lichttechnische Grunddaten wie Lichtspektrum, Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex und Helligkeit. Der integrierte Lichtsensor erfasst das Spektrum des sichtbaren Lichts von 360 bis 780 Nanometer. UV- und Infrarot-Wellen sind nicht darstellbar. Der Nachteil dieses Gerätes besteht darin, dass die Aufnahmen nicht speicherbar sind. Der Anwender hat jedoch die Möglichkeit, das Display fotografisch festzuhalten. In einer Preisklasse um 3.000 Euro liegt das UPRtek MK350. Mit diesem Gerät sind alle Messungen speicherbar. Professionelle Messtechniker verwenden als Ergänzung zum UPRtek das Gerät LM10 von Fauser in der Preisklasse um 700 Euro. Es zeigt die Beleuchtungsstärke in Lux, den Flimmeranteil und die Frequenz im Bereich von 50 Hertz bis 400 Kilohertz an. Ein weiterer Aspekt spricht ebenfalls für das Gerät von Fauser: es ermöglicht die akustische Wiedergabe des Flimmerns im Bereich des sichtbaren Lichts.


Wegweiser für Lärmmessung und Lärmbeurteilung


 


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