Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 30.04.2024

 

Asbest in Baumaterialien - eine Checkliste für ältere Gebäude

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Was beim Umgang mit dem riskanten Baustoff zu beachten ist -

Asbest hat zweifellos bautechnische Vorteile. Es wurde besonders wegen seiner Beständigkeit gegen Hitze, Chemikalien und elektrische Ströme, seiner Geräuschdämpfung und seiner Haltbarkeit geschätzt. Bis in die 1980er Jahre war Asbest deshalb ein häufig verwendetes Material in vielen Gebäudetypen. Asbestfasern stellen aber ein schwerwiegendes Gesundheitsrisiko dar, wenn sie eingeatmet werden. Als Krankheitsbilder sind Asbestose, Lungenkrebs und Mesotheliome bekannt. Beim Erwerb von Gebäuden mit 30 Jahren oder mehr werden die Besitzer wahrscheinlich mit asbesthaltigen Baustoffen zu tun bekommen. Deshalb könnte die folgende Checkliste von Baumaterialien und Gebäudebereichen, in denen Asbest häufig vorkam, nützlich sein.

Checkliste von bekannten asbesthaltigen Baumaterialien

Asbest in Bodenbelägen

Der Baustoff kann in Vinyl-Asbest-Fliesen, in Rückenbeschichtungen von Linoleum-Produkten oder in Klebern, die zur Befestigung von Bodenbelägen verwendet wurden, vorkommen.

Asbest in Deckenplatten

In diesem Bereich sind Akustikplatten, Gipskartonplatten oder Spritzputz zu nennen. Man spricht von sogenannten "Popcorn-Decken".

Asbest in Innenwänden und dazugehörige Produkte

Hier sind Gipskartonplatten und bestimmte Wandputze immer wieder auffällig, ebenso Wärmedämmputze.

Asbest in Rohrleitungen und Lüftungen

Bekannt sind Asbestfasern in Umhüllungen von Heizungsrohren und Lüftungskanälen oder in Abwasser- und Wasserrohren aus Asbestzement.

Asbest in Dämmmaterialien

Zu dieser Gruppe zählen Wärmeisolierungen für Rohre, Kessel und Dampfleitungen ebenso wie Brandschutz-Dämmung hinter Kaminen. Ebenfalls können Dachdämmungen Asbestfasern enthalten, ebenso wie Isolierungen in Wänden und Decken.

Asbest in Dacheindeckungen

Bauherren sollten an Asbestzement-Dachschindeln oder Asbestzementplatten denken. Auch Dachpappe als Feuchtschutz konnte im fraglichen Zeitraum Asbestfasern enthalten.

Asbest in Kaminprodukten

Achten Sie auf Kaminverkleidungen und Brandschutzplatten hinter und um Kamine und auf Brandschutzklappen, ebenso auf bestimmte Ofendichtungen.

Asbest in Außenmaterialien

Asbestfasern findet man möglicherweise in Asbestzementplatten, in Asbestschindeln oder in Asbestverkleidungen.

Asbest in Fenstern

Bekannte Fundstellen in diesem Bereich sind Fensterkit und Dichtungsmittel mit Asbestfasern zur Verstärkung sowie Füllstoffe und Dichtungsmittel für Fenster und Türen.

Asbest in elektrischen Produkten

Zu beachten sind in diesem Bereich elektrische Verkleidungen und einige ältere elektrische Kabelummantelungen.

Empfehlungen bei anstehenden Sanierungen

Nehmen Sie möglichst keine Veränderungen vor, wenn Asbestmaterialien in gutem Zustand sind und nicht bearbeitet werden. In diesem Fall ist das Gesundheitsrisiko gering. Probleme entstehen, wenn die Materialien zerfallen oder bei Renovierungsarbeiten beschädigt werden und dadurch Asbestfasern in die Raumluft abgeben können.
Sind Asbestfasern aufgrund des Baujahrs im Haus zu vermuten, sollte verdächtiges Baumaterial im Fachlabor untersucht werden. Falls asbesthaltiges Material entfernt werden muss, dann sind Umwelt- und Arbeitsschutzrichtlinien zu beachten. Baumaterial, welches schwach-gebundenes Asbest enthält, muss von Fachfirmen ausgebaut und entsorgt werden.
Unbekanntes Baumaterial sollte nicht gebohrt, geschnitten oder zerbrochen werden. Im Zweifelsfall ist bei Renovierungsarbeiten in älteren Häusern das Tragen von Atemschutz eine unverzichtbare Maßnahme. Ein umsichtiger Umgang und das Bewusstsein für mögliche Risiken sind der Schlüssel zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten.

Weitere Informationen

www.baubiologie-regional.de/news/was-menschen-beim-thema-asbest-umtreibt-1015.html

www.umweltbundesamt.de/tags/asbest






 


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