Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 19.04.2024

 

Voll auf Draht im Boxspringbett

Share on Facebook Share on Twitter
Bei der Schlafplatzuntersuchung fiel dem Baubiologen Oliver Zenkel der fürstliche Bettaufbau sofort ins Auge. Das Boxspringbett mit rund 60 Zentimetern Matratzenaufbau und 20 Zentimetern Bodenfreiheit lässt seinen Besitzer nachts bequem ein- und aussteigen; ein Vorteil, den besonders ältere Menschen zu schätzen wissen. Routinemäßig misst der Baubiologe die magnetischen Gleichfelder auf der Bettoberfläche. Zum Erstaunen des Fachmanns zeigten beide Betten unterschiedliche Werte an. Während die Liegefläche der Ehefrau magnetisch unauffällig blieb, zeigte das Bett des Ehemanns enorme Abweichungen vom natürlichen Erdmagnetfeld an. Im Display des elektronischen 3D-Magnetometers erschienen 65 Mikrotesla und mehr. Im Vergleich dazu pendelt sich das Erdmagnetfeld zwischen 45 und 50 Mikrotesla ein. Bereits eine Abweichung von 5 bis 20 Mikrotesla bei metallischen Gegenständen gilt nach dem baubiologischen Standard der Messtechnik (SBM-2015) als starke Auffälligkeit.

Rückkehr der Federkernmatratze in moderner Form als Boxspringbett

Jahrelang verdrängten Latex und Kaltschaum als Basismaterial die Federkernmatratze. Mit neuem Namen und geändertem Design kommt diese aus Amerika und den skandinavischen Ländern zurück in deutsche Schlafzimmer. Im Unterschied zur konventionellen Matratze benötigt das Boxspringbett keinen Lattenrost. Das gefederte Untergestell (Boxspring) umgibt ein Massivholzrahmen. Der Boxspring enthält ca. drei Mal so viele Federkerne wie eine konventionelle Matratze. Auf dem Federkernunterbau liegt eine Matratze darüber, die sowohl aus Latex, Kaltschaum oder erneut Federkernen aufgebaut sein kann. In Skandinavien ist noch eine weitere Auflage üblich, der sogenannte Topper. Bei Boxspringbetten gilt als Qualitätsmerkmal, wieviele Federn verwendet wurden und wie das Material miteinander verbunden ist. Die Werbung verspricht dem Kunden neben der angenehmen Höhe einen weiteren Vorteil: durch die Verwendung von zwei Matratzen entsteht eine doppelte Federung. Davon sollen vor allem Menschen mit einem hohen Körpergewicht profitieren.

Je härter die Federung, desto mehr Metall ist enthalten

Die unterschiedlichen Messwerte auf beiden Betten im Schlafzimmer konnte der Wohnungsbesitzer aufklären. Sein eigenes Bett sei härter gefedert als das seiner Ehefrau, teilte er dem Baubiologen mit. Die Schlussfolgerung, dass allein die Menge der Federn für das höhere Magnetfeld verantwortlich zeichnet, wäre aufgrund der geringen Datenmenge jedoch zu gewagt. Die unterschiedlich hohen Magnetfelder könnten auch durch die Verwendung unterschiedlicher Metalle in den Matratzen entstanden sein. Das Messergebnis der oben genannten Schlafplatzuntersuchung sollte für Baubiologen auf jeden Fall ein wichtiger Fingerzeig sein: "Rechnet bei Boxpringbetten mit erhöhten statischen Gleichfeldern", empfiehlt Oliver Zenkel den Kollegen.

Links

welt.de | Boxspringbetten im Test
maes.de | Federkern-Test







 


Teilen auf Social Media