Unterdruckhaltung bei der Asbestsanierung als wichtiges Element
15.03.2024
Ausbreitung der riskanten Fasern soll vermieden werden -
Bei der Sanierung von asbesthaltigen Materialien ist die Unterdruckhaltung eine entscheidende Maßnahme, um die Ausbreitung von Asbestfasern in die Umgebung zu verhindern und somit die Gesundheitsrisiken für Menschen in der Arbeitsumgebung zu minimieren. Die Methode basiert auf der Erzeugung eines kontrollierten Unterdrucks innerhalb des Sanierungsbereichs, typischerweise mithilfe spezieller Unterdruckhaltegeräte oder Luftreinigungsmaschinen. Die Planung und Implementierung einer effektiven Unterdruckhaltung erfordert Fachkenntnisse und sorgfältige Vorbereitung, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und die Verbreitung von Schadstoffen zu verhindern. Folgende Vorgehensweise ist zu empfehlen:
Einrichtung der Schutzzone
Vor Beginn der Sanierungsarbeiten wird ein abgeschlossener Bereich als Schutzzone um den Arbeitsbereich herum eingerichtet. Dies geschieht mithilfe von luftdichten Schleusensystemen und Kunststofffolien, die den Bereich von der restlichen Umgebung abtrennen.
Installation von Unterdruckhaltegeräten
Innerhalb der abgeschlossenen Schutzzone werden Unterdruckhaltegeräte oder Luftreinigungsmaschinen mit HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air Filter) installiert. Diese Geräte saugen kontinuierlich Luft aus der Schutzzone und führen diese gefiltert nach außen. Im Freien dürfen maximal tausend Fasern je Kubikmeter ankommen.
Überwachung des Unterdrucks
Der Unterdruck innerhalb der Schutzzone wird kontinuierlich überwacht, um sicherzustellen, dass er während der gesamten Sanierungsdauer aufrechterhalten bleibt. Während der Arbeitszeit soll der Unterdruck 20 Kilo-Pascal (kPa) betragen, der arbeitsfreien genügen 10 kPa.
Reinigung und Freimessung
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Schutzzone gründlich gereinigt. Anschließend wird die Wirksamkeit der Dekontamination durch Sichtkontrolle und Luftmessungen kontrolliert. Liegt die gemessene Faserkonzentration in der Raumluft unter 500 Fasern je Kubikmeter, können die Schutzmaßnahmen beendet werden.
Wie definiert man Über- und Unterdruck
Überdruck bezeichnet man auch als positiven Druck. Er wird als Differenz zum atmosphärischen Druck gemessen. Beispielsweise bedeutet ein Überdruck von 50 kPa, dass der Druck im System 50 kPa über dem atmosphärischen Druck liegt. In geschlossenen Systemen kann dies durch das Pumpen von Gas oder Flüssigkeit in einen Behälter erreicht werden. Unterdruck ist niedriger als der atmosphärische Druck. Er wird auch als negativer Druck oder Vakuum bezeichnet. In geschlossenen Systemen wird Unterdruck durch das Entfernen von Luft oder anderen Gasen im Raum erzeugt. Unterdruck wird ebenfalls als Differenz zum atmosphärischen Druck angegeben, wobei ein Unterdruck von -50 kPa bedeutet, dass der Druck im System 50 kPa unter dem atmosphärischen Druck liegt. Ein Unterdruck von kleiner -73 kPa wird in Deutschland als eine Gefährdung am Arbeitsplatz eingestuft.
Welche Elemente werden benötigt, um Unterdruck im Arbeitsbereich zu erzeugen
Unterdruckhaltegeräte bestehen aus mehreren Schlüsselkomponenten. Das Gehäuse ist die äußere Struktur des Geräts, die alle internen Komponenten enthält. Es ist in der Regel aus robusten Materialien wie Metall oder hochfestem Kunststoff gefertigt, um Haltbarkeit und Stabilität zu gewährleisten. Der Motor treibt den Lüfter (oder die Ventilatoren) an, der für das Absaugen der Luft aus dem Raum und deren Durchleitung durch das Filtersystem verantwortlich ist. Die Leistung des Motors bestimmt die Effizienz des Luftdurchsatzes und damit die Effektivität der Luftreinigung. Das Herzstück eines jeden Luftreinigungsgeräts ist das Filtersystem, das üblicherweise aus mehreren Filterstufen besteht: Vorfilter fangen größere Partikel auf, um die Lebensdauer der nachfolgenden HEPA-Filter zu verlängern. HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter) entfernen mindestens 99,97% der Partikel mit einer Größe von 0,3 Mikrometern aus der Luft. Sie sind entscheidend für die Entfernung von Schadstoffen wie Asbestfasern oder Schimmelsporen. Aktivkohlefilter sind optional. Sie entfernen Gase und Gerüche aus der Luft. Sie sind nicht bei jedem Gerät vorhanden, bieten aber bei Bedarf eine zusätzliche Reinigungsstufe.