Treffpunkt für Lehmbaufreunde im 4-Jahres-Rhythmus
26.06.2024
Die Lehmbaumesse des Dachverbandes findet heuer in Weimar statt -
Zwei Tage lang pilgern Lehmbaufreunde nach Thüringen, um kompaktes Wissen rund um den Baustoff Lehm aufzusaugen. Ende September 2024 organisiert der Dachverband Lehm e.V. dieses Branchentreffen, welches nur alle vier Jahre stattfindet. In der Rubrik "Moderner Lehmbau" werden aktuelle Projekte und neuartige Maschinen für Stampflehm vorgestellt, darunter das Weleda-Zentrallager in Schwäbisch-Gmünd als Deutschlands größter Stampflehm-Neubau, ebenso der Neubau des Eingangs- und Ausgangsgebäude im Freilichtmuseum Detmold, ein Projektbeispiel für nachhaltiges und zirkuläres Bauen aus Holz, Stroh und Lehm mit vorgefertigten Modulen sowie das Projekt Grüner Wohnen in Kirchheim.
Lehm als Raumklimafaktor
In Form einer Fallstudie berichtet Oshanie Kumudika Rammuthupura über ein klimaangepasstes Design für Wohnhäuser aus Flechtwerk und Lehm in Sri Lanka. Uwe Steinbach und Stephan Jörchel stellen ein Monitoring über Innenraumklima in Massivlehmgebäuden vor. Philipp Wiehle, Michelle Härder und Christoph Strangfeld berichten über experimentelle und numerische Untersuchungen zum Feuchteverhalten von Lehmsteinmauerwerk unter natürlichen Klimabedingungen. Eine Muster-Umweltproduktdeklaration (UPD) für Lehmbaustoffe stellen Horst Schroeder und Manfred Lemke vor. Weitere Themen beschäftigen sich mit der effizienten Lehmsteinherstellung im Hinblick auf die Reduzierung des Primärenergiebedarfs im Trocknungsprozess und mit der industriellen Fertigung von großformatigen Lehmsteinen für nachhaltige und wirtschaftliche Gebäude.
Wichtige DIN-Normen für Lehmbauer
Der Dachverband Lehm hat wesentlich an den Normen mitgearbeitet, welche für werksmäßig hergestellte Lehmprodukte gelten. So legt die DIN 18940 Anforderungen, Einsatzbereiche und Leistungsmerkmale fest, die bei der Bemessung, Konstruktion und Ausführung von tragendem Lehmsteinmauerwerk beim Neubau zu berücksichtigen sind. Diese Norm gilt für tragende Wände aus Lehmsteinmauerwerk außerhalb von Hochwasser- und/oder Überschwemmungsgebieten. Die DIN-Norm 18945 gilt für Anforderungen und Prüfverfahren von im Werk hergestellte Lehmsteine für tragendes und nicht tragendes Mauerwerk. Während die DIN-Normen 18946 und 18947 Qualitätsmerkmale für Lehmmauermörtel und Lehmputzmörtel festlegen. Anforderungen und Prüfverfahren für Lehmplatten regelt hingegen die DIN 18948. Der Dachverband Lehm weist daraufhin, dass für nicht genormte und auf der Baustelle hergestellte Lehmbaustoffe weiterhin ersatzweise die 1998 erstmals veröffentlichten verbandsinternen Lehmbau-Regeln gelten.
Termin vormerken
Lehmbauinteressierte aus dem deutschsprachigen Raum sollten sich deshalb den 27. und 28. September 2024 im Terminkalender vormerken, um ihr Lehmbauwissen auf den aktuellen Stand zu bringen.