Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 20.04.2024

 

Strom-, Gas- und Wasserablesung zukünftig nur noch per Funk ?

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Die Energieeffizienz und die Energietransparenz sollen verbessert werden. Darüber sind sich die deutschen Bundestagabgeordneten und ihre europäischen Kollegen einig. Beschlossene Sache ist die Umrüstung der herkömmlichen Stromzähler auf eine elektronische Variante in Deutschland spätestens bis zum Jahre 2015. Bereits ab 1.1.2010 sollen für Neubauten sogenannte intelligente Stromzähler verbindlich sein. Damit soll es möglich werden, die Stromabrechnung in kürzeren Abständen durchzuführen und dem Kunden Sparanreize aufzuzeigen. Darüberhinaus bietet die Industrie mittlerweile Systeme an, die neben der Strom- auch die elektronische Gas- und Wasserablesung mit einbeziehen.

Systeme zur Datensammlung und Übertragung an den Energieverorger

Aus heutiger Sicht kommen für die Datenübertragung vom Zähler des Kunden bis zur Datenbank des Versorgers drei Varianten in Betracht:

Übertragung per Funk

Die Sende- und Empfangsantenne ist bereits im intelligenten Stromzähler integriert. Ein jeweils vorhandenes GPRS-, WLAN- oder TETRA-Funksystem erledigt die Übertragung zum Versorger.

Übertragung per PowerLine Communication (PLC)

Zur Datenübertragung dient die Stromleitung bis zur nächsten Trafostation des Versorgers. Von dort aus wird entweder per Internetkabel oder Mobilfunk weitergeleitet.

Übertragung per kabelgebundener DSL-Leitung

Der Stromkunde stellt seine DSL-Leitung zur Verfügung. In diesem Fall entsteht keine Funkverbindung und somit kein Elektrosmog, wenn die Übertragung vom Zähler zum DSL-Anschluss ebenfalls kabelgebunden erfolgt. Alternativ dazu ist die Hausübertragung per WLAN oder DLAN (hauseigenes Stromnetz) möglich, wodurch wiederum Elektrosmog erzeugt wird.

Vorausschauende Bauplanung ist wichtig

Architekten und Bauherren ist anzuraten, diese Entwicklung mit Weitblick anzugehen. Zur Vermeidung jeglicher Funkbelastung sollten in der Planungsphase bereits Leerrohre vom DSL-Kabelanschluss zu den Ablesestationen für Strom, Gas und Wasser geführt werden. Auch der Energieversorger muss mitspielen. Aus heutiger Sicht ist für den Energieversorger die Funklösung am wahrscheinlichsten. Einzelne Haushalte einer Siedlung sollten sich daher zusammenschließen, um mit dem Betreiber eine kabelgebundene Lösung zu vereinbaren. Vorausschauende Kommunikation ist somit bewusste Gesundheitsvorsorge!

Integration weiterer Ablesesysteme

Verschiedene Industrielösungen favoritisieren die Integration von Strom-, Gas- und Wasserablesung im Haus per Funk. In diesem Fall würde ein Datenkonzentration sämtliche Ablesedaten per Funk aufnehmen und mit einer der oben beschriebenen Übertragungswege zum Energieversorger senden.

Schlussfolgerung

Mobilfunkkritische Bürgerinitiativen und problembewusste Baubiologen haben jetzt die Herkulesaufgabe, diese wichtigen Informationen in die breite Bevölkerung zu tragen und insbesondere kommunale Entscheidungsträger mit fundierten Informationen zu vorsorgen, um die Funkbelastung so gering wie möglich zu halten.

Quellen:
1) Zeitschrift Wohnung+Gesundheit, Nr. 131, S. 35-37
2) www.goerlitz.com, MUC-Info-Tag






 


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