Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 19.04.2024

 

Richtlinien zur Schimmelpilzsanierung nach Leitungswasserschäden (VdS 3151)

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Gemäß einer repräsentativen Studie der Schiller-Universität Jena aus dem Jahre 2003 wiesen 22 Prozent der untersuchten Wohnungen sichtbare Feuchteschäden und neun Prozent sichtbare Schimmelpilzschäden auf. Rechnet man die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Fälle hinzu, ergibt sich jährlich in Deutschland ein beträchtliches Schadensvolumen. Dies hat auch der Verband der Sachversicherer (VdS) erkannt und arbeitet an einer neuen Richtlinie. Im Juni 2013 wurde der Entwurf eines Leitfadens zur Schimmelpilzsanierung zur Diskussion freigegeben. Zielgruppe der Richtlinie sind unter anderem Versicherungsnehmer, Versicherer, Sachverständige bzw. Fachkundige und Sanierungsunternehmen. Der VdS integriert sich in den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), welcher schon eine hundertjährige Tradition von Schadenverhütungsaktivitäten vorzeigen kann. Leitfäden zum Umgang mit Schimmelpilzen und Sanierungen gibt es bereits von anderen Fachbehörden. Dieser Entwurf fokussiert sich auf Schimmelprobleme infolge von Leitungswasserschäden. Für Baubiologen und Innenraumsachverständige kann es durchaus nützlich sein, die kostenlose 52-seitige PDF-Datei im Literaturfundus zu haben.

Der Richtlinienentwurf gliedert sich in acht Hauptbereiche

• Anwendungsbereich der VdS 3151
• Entstehung und Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen
• Untersuchungen auf Schimmelpilze: Einflussgrößen, Methoden, Vorschäden
• Maßnahmen bei Schimmelpilzschäden
• Trocknung: Technik, Dauer, Erfolgskontrolle
• Schritte der Schimmelpilzsanierung
• Erfolgskontrolle
• Literatur, Glossar, Anhänge

Besonders interessant sind zahlreiche nützliche Anhänge zu den eigentlichen Ausführungen. In A1 werden auführlich die Mindestandforderungen an ein Schimmelpilzgutachten gelistet. A2 zeigt die zeichnerische Darstellung des Schadensorte im Grundriss des Gebäudes auf. A3 beschreibt die Prozessreihenfolge von der Schadensmeldung bis zur Erfolgskontrolle. Anhang 4 und 5 widmen sich der Dokumentation in Tabellenform und der praxisgerechten Einbeziehung von Schadenfotos. Methoden der Feuchtemessung und eine Übersicht von Trocknungsgeräten ergänzen den gut gemachten Leitfaden.

Die endgültige Version ist Juli 2014 verfügbar:

Weitere Informationen

vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_3151_web.pdf





 


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