Baubiologie und Oekologie

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Bayreuth, 19.04.2024

 

Noch mehr Elektrosmog durch das 450-MHz-Netz

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Ab Januar 2021 dürfen Energie- und Wasserversorger den Frequenzbereich von 450 Megahertz (MHz) für Smartmeter-Anwendungen nutzen. Elektrosensible Menschen hingegen werden sich grausen, denn die Funkwellen können leicht die Wände durchdringen. Netzbetreiber betrachten dies aber als eine wichtige Voraussetzung, um Zählerstandorte im Keller zu erreichen. Für Wirtschaftsminister Peter Altmaier gar bringt die Entscheidung der Bundesnetzagentur die Energie- und Verkehrswende voran und die Erreichung der Klimaziele einen wichtigen Schritt näher. Im Vorfeld der Entscheidung hatte der Innenminister Seehofer ebenfalls den Frequenzbereich für Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und die Bundeswehr beansprucht. Nun stehen nicht genutzte Frequenzanteile den Sicherheitsbehörden nur nachrangig zur Verfügung.

Geballte Marktmacht durch Joint Venture 450connect

Der Kuchen im Bereich mobile Datenanwendung im Bereich Energie und Wasser wird gerade aufgeteilt. So schließen sich zum Joint Venture 450connect vier gleichberechtigte Gesellschafter mit je 25 Prozent zusammen. Dies sind die holländische Firma Alliander AG als bisheriger Eigentümer der 450connect, ein Konsortium kommunaler Versorger und heutiger Ankerkunden der 450connect, zu dem auch die WEMAG aus Schwerin gehört, die Regionalversorger der E.ON SE/innogy SE sowie die Versorger-Allianz 450, ein Zusammenschluss von Stadtwerken, Energie- und Wasserversorgern u.a. unter Beteiligung der Netz BW und Bonn Netze. Sie wollen einen Frequenzabschnitt von 2 x 4,74 MHz für die drahtlose Anbindung von Strom- und Wasserzählern nutzen. "Bis zum Ende des Jahres 2022 sollen in den Netzgebieten der heutigen Ankerkunden über 300 Funkmaste entstehen", sagt Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG, als Vertreter des Ankerkunden-Konsortiums der 450connect. Drittanbieter wie Telekommunikationsunternehmen dürfen die Sendestationen ebenfalls nutzen.

Weltweite Partnerschaften sorgen für gute Geschäfte

Über die regionale Entwicklung hinaus, sind bereits weltweite Partnerschaften geschlossen worden, die sich unter dem Dach einer 450-MHz-Allianz zusammenfinden. So ist unter anderem die Firma Ericsson mehrere Partnerschaften in Europa eingegangen, insbesondere in Deutschland, Polen und Schweden. Zusammen mit den Partnern 450connect und dem deutschen Energieversorgungsunternehmen innogy Westenergie hat Ericsson nach eigenen Angaben ein 4G-basiertes 450-MHz-Mobilfunknetz in Dortmund und Werne aufgebaut. Die Verbraucher sollten aber wissen, dass eine Verpflichtung zum Einbau von Smartmetern erst bei einem jährlichen Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr besteht.

Weitere Informationen

www.bandbreite.io/wemag-baut-ersten-450-mhz-funkmast-fuer-kritische-infrastruktur-a-941765/
www.450connect.de
www.baubiologie-regional.de/news/baubiologen-sollten-den-begriff-lorawan-kennen-972.html





 


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