Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 24.04.2024

 

Mehr Ruhe im Büro

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Nur wenigen Fachleuten dürfte "Auralisation" ein Begriff sein. Dabei wird das akustische Simulationsverfahren bei der Planung von Bürolandschaften oder bei Lärmsanierungen zukünftig eine größere Rolle spielen. Neue Software und immer stärkere Computerleistungen machen dies möglich. Auralisation ist die Hörbarmachung des Klangerlebnisses im Raum. Ähnlich wie bei der 3-D-Simulationen in der Architektur kann dem späteren Nutzer die Geräuschsituation begreifbar gemacht werden.

Umfangreiche Vorarbeiten notwendig


Bevor das Klangerlebnis präsentiert werden kann, bedarf es zahlreicher Erfassungsdaten. Zunächst werden die Raumkoordinaten und anschließend die Absorptionsgrade der Wände und Decken erfasst. Vor Einbindung der Schallquellen in das System sind vielfältige Aufzeichnungen notwendig, z.B. Druckergeräusche, Telefongespräche, Gehgeräusche oder auch Lärm, der von außen über die Fenster in den Raum eintritt.

Ein Projekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Die BAuA hat erkannt, dass die Produktivität höher wird und die Krankheitskosten sinken, wenn der Mitarbeiter im Büro ungestört arbeiten kann und nicht durch vermeidbare Schallquellen genervt werden. Zusammen mit dem Institut für Rundfunktechnik (IRT) wurde ein Simualationsprogramm entwickelt. Es steht zum freien Download bereit und ist mit jedem aktuellen Internetbrowser aufrufbar. Der Raumplaner erkennt, welche Rolle die Arbeitsplatzanordnung, die Möblierung oder die Absorptionsflächen bei der Geräuschentwicklung spielen. Möglich macht dies das Programm "AUVIS". Die Hörbeispiele sind auf Kopfhörereinsatz optimiert. Der Anwender kann zwischen den Klangereignissen lückenlos hin und her schalten und zu einer Entscheidung kommen.

Schwächen der Auralisation

Während die Simulation in großen Büroräumen bei fast allen Frequenzbereichen ansprechende Ergebnisse liefert, können tiefe und damit langwellige Töne in kleinen Räumen zu falschen Ergebnissen führen. Die Erfassung aller geometrischen Raumdaten ist sehr aufwändig. Wählt man dagegen vereinfachte Eingabeverfahren, sind Geräuschverfälschungen möglich. Ebenso kann eine schlechte Qualität der PC-Soundkarte zu einer unsauberen Darstellung führen. Wer um diese Schwächen weiß, wird mit den Chancen der Auralisation noch besser umgehen können.

Mehr Infos und Software-Download unter:

Weitere Informationen

www.irt.de/fileadmin/download/baua/baua-Doku/index.html





 


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