Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 24.04.2024

 

Der Baubiologe als Schimmelexperte

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Planetopia, das Wissensmagazin von SAT1, zeigte am 13.2.12 in einem 8-minütigen Beitrag die Vorgehensweise bei einem vermuteten Schimmelbefall im Haus. Auslöser der Untersuchung waren häufige Infekte des einjährigen Sohnes. Die Familie beauftragte aus diesem Grund den Baubiologen Frank Mehlis aus Bonn. Er sollte herausfinden, ob Schimmel in der Bausubstanz vorzufinden ist und wenn ja, in welchem Ausmaß.

Zunächst erfolgten eine Bestandsaufnahme und Feuchtemessungen

Frank Mehlis begann seine Arbeit mit einer Befragung der Hauseigentümerin zu den gesundheitlichen Problemen. Nach Anlegen der Schutzkleidung untersuchte er mit seinem elektronischen Feuchtemessgerät die Kellerräume des Hauses und konnte damit den Schadensbereich eingrenzen. Anschließend begann die Suche nach der Feuchtigkeitsquelle. Diese könnte mit großer Wahrscheinlichkeit an einer undichten Stelle im Anschluss zwischen Terrasse und Wand liegen.

Probenahme von Schimmelpilzen

Zur Beurteilung der gesundheitlichen Gefährdung muss der Pilzbefall untersucht und klassifiziert werden. Der Schimmelexperte nahm drei verschiedene Proben: Einen Klebefilmabriss und eine Materialprobe von der Decke; zusätzlich erfolgte eine Raumluftprobe auf Nährböden im Kinderzimmer, um zu sehen, ob sich die Sporen im Haus bereits verbreitet hatten. Dafür verwendete Mehlis den elektronischen Luftkeimsammler MAS 100 der Firma Merck und geeignete Nährböden für die Keimsammlung.

Probenahme und Laboranalytik

Im einem Fachlabor werden die Proben nach Art der Schimmelgattung und nach dem Ausmaß des Befalls analysiert. Daraus lässt sich die Gesundheitsgefährdung ableiten und ein Rückschluss auf die Symptome bei den Bewohnern ziehen. Dr. Ute Auerbach aus Köln zeigte den Zuschauern die einzelnen Analytikmethoden. Im Ergebnis war die Luftprobe im Kinderzimmer nicht belastet. In der Materialprobe im Keller wurde die Pilzgattung Aspergillus versicolor gefunden, welche ein deutliches Indiz für den Feuchteschaden ist.

Vorschläge des Baubiologen zur Sanierung

Nach Vorliegen der Laborergebnisse kann der Sanierungsaufwand eingeschätzt werden. Im konkreten Fall stand ein Betrag von 10.000 Euro im Raum. Der Putz ist fachmännisch abzutragen und zu entsorgen, die Bausubstanz zu trocknen und schließlich muss noch die Schadensquelle abgedichtet werden. In der Zwischenzeit sollten die Türen zum Kellerraum luftdicht abgeklebt werden, um die Sporenverwirbelung in andere Bereiche des Hauses vermeiden.
Die Planetopiaserie von SAT1 wird jeweils Montags um 22:15 Uhr gesendet.






 


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