Manchmal können Lösungen ganz einfach sein. Die Eltern schalteten den WLAN-Router nachts ab und die zweijährige Tochter schläft seitdem wieder durch. Zur Vorgeschichte: Susanne Rubin war mit den Nerven am Ende. Ihr Kind wachte im Elternschlafzimmer nachts neun- bis zehnmal schreiend auf. Wenn die Familie außer Haus übernachtete, gab es keine Schlafprobleme. Die Wohnraumanalyse des Baubiologen konzentrierte sich zunächst auf den Schlafplatz. Es gab einige Kleinigkeiten zu korrigieren. Beispielsweise konnten die niederfrequenten elektrischen Wechselfelder durch Abschalten eines Stromkreises fast gänzlich beseitigt werden. Für die elektrostatische Aufladung der Bettoberfläche gab es ebenfalls eine Lösung. Das Hauptproblem für die Schlafstörungen war jedoch nicht direkt im Schlafzimmer zu finden.
Von Klitzing fasst in einem Artikel in der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft vom 1/2014 seine Erkenntnisse zum Einfluss von WLAN auf den Menschen zusammen: Mehrere Probanden zeigten bei Anwendung der oben genannten Messverfahren vegetative Auffälligkeiten. Die gestörte Regulationsdynamik erlaubt eine Aussage darüber, inwieweit der Organismus auf eine Exposition in elektromagnetischen Feldern reagiert. Die gemessene Feldstärke des WLAN-Signals war mit 20 Mikrowatt je Quadratmeter weit unter dem gesetzlichen Grenzwert. Besonders verblüffend für den Forscher war die Erkenntnis, dass DECT-Strahlung weniger stark auf das Vegetativum einwirkte als die Befeldung mit WLAN.
Der WLAN-Router im Wohnzimmer lief 24 Stunden lang
Auf routinemäßiges Nachfragen des Baubiologen nach WLAN und DECT-Schnurlostelefonen wurden die beiden Einrichtungen im Wohnzimmer der Familie Rubin vorgefunden. Beim DECT-Telefon war vorsorglich der ECO-Mode aktiviert. Deshalb emittierte es keine elektromagnetischen Wellen, solange der Hörer in der Ladestation lag. Mit dem Hochfrequenzmessgerät HF59B von Gigahertz Solutions war der Nachweis schnell geführt. Der WLAN-Router hatte keinen ECO-Modus. Das rhythmische Tackern des HF59B brachte für Susanne Rubin die akustische Bestätigung. Die Hochfrequenzfelder des Routers drangen durch die Wand in das benachbarte Schlafzimmer.Ab Januar war WLAN nachts abgeschaltet
Auf Empfehlung des Baubiologen wurde der Router Ende Januar 2016 nachts außer Betrieb gesetzt. Die Zweijährige schläft seit dieser fast vollständig durch. Als die Familie eines Abends vergessen hatte, den WLAN-Router abzuschalten, kam es in der Nacht bei dem Kind wieder zu Schlafstörungen. Fernab aller wissenschaftlichen Studien sieht die Mutter den Verdacht bestätigt, dass WLAN den Schlaf ihres Kindes gestört hat.Der Medizinphysiker Dr. Lebrecht von Klitzing forscht zum Einfluss von WLAN auf den Körper
Lebrecht von Klitzing hat sich darauf spezialisiert, mit unterschiedlichen Verfahren die Auswirkungen der Mobilfunkbefeldung direkt am Körper des Menschen zu messen. Beim ersten Verfahren misst er mit dem EKG die Herzratenvariabilität (HRV). Mit dem Laser-Doppler-Verfahren führt er den Nachweis hinsichtlich Kapillaraktivität durch. Die Kennziffer "Mikrozirkulation" zeigt auf, inwieweit die biologische Grundregulation aktiv ist. Schließlich kommt noch der Stress-Sensor zum Einsatz: mit einer Elektrodenmatrix misst von Klitzing die elektrische Potentialverteilung an der Hautoberfläche des Unterarms.Von Klitzing fasst in einem Artikel in der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft vom 1/2014 seine Erkenntnisse zum Einfluss von WLAN auf den Menschen zusammen: Mehrere Probanden zeigten bei Anwendung der oben genannten Messverfahren vegetative Auffälligkeiten. Die gestörte Regulationsdynamik erlaubt eine Aussage darüber, inwieweit der Organismus auf eine Exposition in elektromagnetischen Feldern reagiert. Die gemessene Feldstärke des WLAN-Signals war mit 20 Mikrowatt je Quadratmeter weit unter dem gesetzlichen Grenzwert. Besonders verblüffend für den Forscher war die Erkenntnis, dass DECT-Strahlung weniger stark auf das Vegetativum einwirkte als die Befeldung mit WLAN.