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Bayreuth, 29.03.2024

 

Weltweite Goldgräberstimmung durch 5G

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Innerhalb von vier Jahren will das amerikanische Konsortium "Oneweb Satellites" 900 Satelliten in den Weltraum schicken. SpaceX, eine Firma von Tesla-Gründer Elon Musk, plant noch gigantischer. Mehrere tausend Satelliten sollen in einer Höhe von 1200 Kilometern die Erde bald mit mobilem Internet versorgen. Und auch andere Firmen mischen auf dem Gebiet der Mobilfunktechnik via Satellit kräftig mit. Wer die Internetseite von "Oneweb.world" anschaut, wird überrascht sein: Unter den Kooperationspartnern findet man nicht nur Spezialisten wie Airbus, Arianespace oder Intelsat, sondern auch Kapitalanleger aus anderen Branchen. Was haben wohl Coca-Cola oder Softbank mit Satellitentechnik zu tun? Offensichtlich sorgen die Gewinnaussichten für eine Goldgräberstimmung im Dunstkreis von 5G.
Auch die Beleuchtungsbranche wittert das große Geschäft. Die Datenübertragung mit Licht steht in den Startlöchern. Auf der Basis von Light Fidelity (LiFi) werden vollständige Funknetze geschaffen. Die LED-Lampen stehen dabei im Mittelpunkt und die Industrie bearbeitet mit Hochdruck ein neues Geschäftsfeld: Licht als Servicedienstleistung oder als kurzer Slogan "Light as a Service (LaaS)" steht in den Startlöchern.
Andererseits formiert sich Widerstand gegen die 5G-Mobilfunktechnik. Mehr als zweihundert Wissenschaftlicher weltweit haben eine Petition mit der Forderung unterschrieben "Stoppt 5G". Welche Regierung oder welche politische Gruppierung steht nun auf und sagt den Goldgräbern folgendes: "Euer investiertes Geld ist möglicherweise verloren, wenn sich 5G aufgrund von unwiderlegbaren Forschungsergebnissen als gesundheitsgefährdend erweist und daraufhin gestoppt wird?".

Die Vision vom Satelliten-basierten Internet

Satelliten-basiertes Internet kam bisher von geostationären Satelliten aus einer Entfernung von 35.000 Kilometer. Nun ist geplant, die Satelliten auf eine relativ niedrige Erdumlaufbahn von 1200 Kilometern zu bringen. Auf der Erde werden spezielle Benutzerterminals benötigt. Mit einer einfachen Smartphone-Antenne ist das Signal nicht zu empfangen. OneWeb hatte die Idee, kleine Satellitenschüsseln auf das Dach zu schrauben und mit Solarstrom zu versorgen. Die Satellitentechnik soll neben 5G auch den älteren Funkstandard 3G, LTE- oder Wlan integrieren. So sieht jedenfalls der Plan aus. Am 26.2.2019 brachte eine Sojusrakete die ersten Satelliten ins All. Weitere 21 Starts sollen in den kommenden Jahren folgen und insgesamt 900 Satelliten in der Größe einer Waschmaschine in Weltraum befördern.

Die Datenübertragung mit Lichtwellen ist weitgehend erforscht

Technik-Visionäre sehen in der Zukunft die Mobilfunkbranche und die Beleuchtungsindustrie zu einer Einheit verschmelzen. Die LED-Glühbirne soll dann Tausende von Anwendungen bedienen und ein integraler Bestandteil der aufstrebenden Smart Cities, Smart Homes und des Internet-of-Things (IoT) werden. Der deutsche Forscher Harald Haas arbeitet an der University of Edinburgh und prägte im Jahr 2011 den Begriff Light-Fidelity. LiFi ist eine drahtlose Kommunikationstechnologie, die das Infrarot- und das sichtbare Lichtspektrum für die Hochgeschwindigkeitsdatenkommunikation verwendet. Das Spektrum des Infrarot- und des sichtbaren Lichts ist ungefähr 2600-mal so groß wie das bisher verwendet Hochfrequenzspektrum von 10 Megahertz bis 300 Gigahertz. Bisher wurde ein System mit Visible-Light-Communidation (VLC) als eine einzige Punkt-zu-Punkt-Funkkommunikation zwischen einer LED-Lichtquelle und einem Empfänger konzipiert. Die erreichbare Datenrate hängt von der verwendeten digitalen Modulationstechnik sowie der Beleuchtungstechnik ab. Im Laborversuch wurden Übertragungsgeschwindigkeiten von acht Gigabit je Sekunde (Gbit/s) mit einer einzigen Micro-LED erreicht. Mit laserbasierter Beleuchtung soll eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Gbit/s möglich sein.
Beispiel: Der Raum wird von mehreren Leuchten ausgestattet, die zunächst für die Beleuchtung sorgen. Jedes Licht wird von einem LiFi-Modem oder einem LiFi-Chip angetrieben und dient daher auch als optische Basisstation oder Zugangspunkt (AP). Die Leuchten verfügen außerdem über einen integrierten Infrarotdetektor, um Signale von den Terminals zu empfangen. Die Lampen werden mit hohen Raten moduliert. Probleme bei VLC: Das Sonnenlicht ist ein konstantes Störsignal außerhalb der zur Datenmodulation verwendeten Bandbreite.

Weltweites Bündnis gegen 5G

Mehr als 200 Wissenschaftler und Ärzte fordern seit 2017 ein Moratorium für 5G. Die Website www.5gappeal.eu enthält den Text der Beschwerde, die aktuelle Liste der Unterzeichner, eine Erklärung zu 5G und verwandte Nachrichten. Der Appell macht geltend, dass "5G die Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (RF-EMF) zusätzlich zu 2G, 3G, 4G, Wi-Fi usw. für Telekommunikation wesentlich erhöht." In ihrer Antwort macht die EG geltend, dass die von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) festgelegten aktuellen Grenzwerte für die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) zum Schutz der Bevölkerung angemessen sind und dass diese Grenzwerte für die Frequenzen gelten, die für 5G eingesetzt werden sollen.
Die Unterzeichner der Erklärung hingegen argumentieren, dass diese Grenzwerte dazu bestimmt waren, die Bevölkerung vor den Auswirkungen von Wärme zu schützen, die auf kurze EMF-Exposition zurückzuführen sind, aber nicht dazu gedacht waren, Personen vor chronischer Exposition mit EMF niedriger Intensität zu schützen.
Ebenso unterstützt die Internationale Gesellschaft der Ärzte für die Umwelt das 5G-Moratorium. "In Anbetracht des Vorsorgeprinzips und des WHO-Prinzips 'Gesundheit in allen Politikbereichen' halten wir es für angemessen, die '5G-Experimente' in ganz Europa zu einem Stillstand zu bringen, bis öffentliche Institutionen, die in diesem Bereich tätig sind, aktiv eingebunden werden."

Weitere Informationen

www.oneweb.world/
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2405428317300151
www.5gappeal.eu/
www.saferemr.com/2017/09/5G-moratorium12.html
ul-we.de/die-entstehung-der-26-bimschv-und-deren-entwicklung-bis-in-die-gegenwart/





 


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