Baubiologie und Oekologie

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Bayreuth, 16.04.2024

 

WLAN Funknetz als Strahlenschleuder ? - 40 neue Access Points an der Uni Bayreuth

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Das Funknetz an der Uni Bayreuth kommt bei den Studenten prima an. Bereits 1200 Hochschüler haben sich mit Ihrem Notebook als Nutzer registrieren lassen. „Bayreuth muss schliesslich als Universität interessant bleiben", sagt Andreas Grandel, Leiter des Rechenzentrums. „Von überall her kann man auf das neue lokale Funknetz zugreifen, sogar in der Cafeteria".

Offensichtlich sind dem technikverliebten Rechenzentrumleiter, einigen Professoren und den 1200 Studenten nicht die Risiken bekannt, der hinter der neuen Technik lauern. Insbesondere die Funkkarten in den Laptops sind eine beachtliche Strahlenschleuder. Im nachfolgenden ist die neue Funktechnik näher beschrieben:

Was ist ein WLAN ?

Ein WLAN (wireless local area network, lokales Funknetzwerk) dient zur drahtlosen Vernetzung von mehreren Personal Computern (PC) oder Notebooks, um die Verlegung von Kabeln zu sparen. Ferner ermöglicht es über einen sogenannten Access Point (Zugangspunkt, Zugangsknoten) den drahtlosen Zugang zum Internet, Email, usw. oder zu einem vorhandenen drahtgebundenen Netzwerk (Intranet).

WLANs erscheinen erst einmal einfach und praktisch. Man kann sich ein Netzwerk einrichten, ohne Kabel zu verlegen und dabei ggf. Mauern durchbohren oder Schlitze schlagen zu müssen. Dazu kommt der allgemeine Preisverfall der einzelnen Systemkomponenten: eine Grundkonfiguration von Access Point und PC-Card ist heute schon für 120 - 150 Euro zu haben.

Strahlungsbelastung durch WLANs

Die Universität Bremen hat auf Ihrem Campus ein dichtes Netz von WLAN Access Points eingerichtet. Im Jahr 2001 hat sie ein Gutachten "zur Feststellung der Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung durch Funk- Netzwerke" anfertigen lassen. Die Messergebnisse zeigten starke Schwankungen: von 0,5 bis 2.504 µWatt/m2 reichte die Spannweite bei den Access Points. An einem Notebook ergab sich im Abstand von 1,50 Meter ein Messwert von 1.580 µWatt/m2, im Abstand von 0,10 Metern ein erschreckender Wert von 49.960 µWatt/m2 (zum Vergleich: der baubiologische Vorsorgewert liegt bei 10 µWatt/m2).

ÖKO-TEST hat im Magazin 10/2003 acht Messergebnisse von Access Points veröffentlicht. Je nach Modell gab es Schwankungen von 1.220 bis 101.500 µWatt/m2. Die Mehrzahl lag um 1.500 µWatt/m2.

Daraus leitete ÖKO-TEST folgende Empfehlung ab:

· Mit dem Acess-Point den größtmöglichen Abstand zu Daueraufenthaltsorten (insbesondere Schlaf-, Wohn- und Kinderzimmer) einhalten.
· Da die Access-Points Dauersender sind, ist es ratsam, sie an eine schaltbare Steckdosenleiste anzuschliessen, die bei Nichtgebrauch ausgeschaltet wird.
· Benutzer, die sich per Notebook oder PC in WLAN einwählen, sollten zudem wissen, dass die eingebaute Funkkarte mit bis zu 15.000 µWatt/m2 in einem Meter Abstand strahlen kann, auch wenn WLAN nicht aktiv ist.

Zur Qualität der Strahlung

Die abgestrahlten Signale der digitalen Funkdienste GSM-Mobilfunk, DECT-Schnurlostelefone und WLAN weisen hohe Gemeinsamkeiten auf: Es handelt sich in allen genannten Fällen um periodisch gepulste Strahlung, und die Basisstationen der Systeme senden permanent, auch wenn gar keine Nutzdaten übertragen werden. Im Gegensatz zu Mobiltelefonen sind WLAN-Produkte nicht leistungsgeregelt.

Die Benutzer der mit WLAN-Karten ausgestatteten Notebooks bzw. mit WLAN-Adaptern versehenen PC's befinden sich zwangsläufig in grosser Nähe zur Sendeantenne und sind entsprechend hohen Immissionen ausgesetzt.

Aufgrund der oben genannten Messergebnisse kann eine gesundheitliche Unbedenklichkeit keineswegs attestiert werden.

Literaturquelle:
Zeitungsbericht des Nordbayerischen Kurier vom 2.8.04
Dr.-Ing. Martin H. Virnich, Mönchengladbach: "WLAN-Anwendungen für Hot Spots"

Der gesamte Text von Dr. Virnich einschliesslich Graphiken und Tabellen steht als Download zur Verfügung:

Weitere Informationen

www.elektrosmog-messen.de/wlan-technik.html





 


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