Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 29.03.2024

 

Vor dem Streichen sorgfältig recherchieren

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Vinzenz Kuchler hat gestern unsere Beratungsstelle angerufen. Seine Augen waren angeschwollen und die Nase lief unaufhörlich. Sein Verdacht richtete sich auf die ölhaltige Lasur für den neu verlegten Fußboden im Schlafzimmer und im Kinderzimmer. Einen Arzt für die Diagnostik seiner Beschwerden hatte er noch nicht aufgesucht. Vinzenz fragte sich aber, warum die anderen Familienmitglieder keine allergischen Reaktionen zeigten. Wie könnte ein Ratschlag für den Betroffenen aussehen?

Lasur bereits großflächig verstrichen

In oben beschriebenen Fall war das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Der Hausbesitzer hatte die Holzschutzlasur in drei Zimmern aufgebracht. So war es ihm schwer möglich, in einen anderen Raum auszuweichen und die gesundheitliche Entwicklung abzuwarten. Die kurzfristige Lösung lautet somit: "verstärktes Lüften der Räume". Nach Abschluss der medizinischen Diagnostik und einer Raumluftanalytik muss entschieden werden, ob der Bodenbelag zu entfernen ist. Im günstigsten Fall verflüchtigen sich die Lösemittel nach drei bis vier Wochen.

Prävention ist dringend erforderlich

Bevor Farben oder Lasuren großflächig in die Wohnung eingebracht werden, ist ein Vorabrecherche zwingend zu empfehlen. Das gewünschte Produkt ist intensiv zu hinterfragen: als Mindestanforderung gilt der "Blaue Engel" auf dem Etikett. Im nächsten Schritt sollte die Volldeklaration des Herstellers studiert werden. Auffällige Inhaltsstoffe im Produkt stellen bereits ein k.o.-Kriterium dar. Über neutrale Bewertungsportale im Internet ergeben sich weitere Erkenntnisse. Bevor die vollflächige Ausbringung in mehreren Zimmern erfolgt, sollte ein Testbereich gewählt werden. Gut geeignet sind einige Bretter, welche später nicht mehr gebraucht werden.

Spärliche Informationen von Herstellerseite

Nach Einschätzung der Zeitschrift "Ökotest" werden die Verbraucher unzureichend informiert. Auf dem Etikett von Farben und Lasuren sind die Inhaltsstoffe nicht ersichtlich. Gewissenhafte Hersteller weisen auf ihrer Webseite die Inhaltsstoffe aus. Im ungünstigsten Fall muss der Verbraucher die Volldeklaration über den Händler oder direkt beim Produzenten anfordern. Bei der Interpretation der Stoffe helfen einschlägige Datenbanken weiter. Wer sich die Recherche selbst nicht zutraut, wendet sich an einen neutralen Berater, vorzugsweise einen baubiologischen Sachverständigen.

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