Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 28.03.2024

 

Verschärfter Grenzwert für Blei im Trinkwasser

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In Deutschland regelt die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Grenzwerte von schädlichen Stoffen im Trinkwasser. Bisher galt für Blei ein Grenzwert von 25 Mikrogramm je Liter (µg/l). Ab 1. Dezember 2013 wird dieser Wert auf 10 µg/l verschärft. Das Umweltministerium NRW schreibt dazu: "Blei ist ein giftiges Schwermetall, das bei Erwachsenen größtenteils in den Knochen gespeichert wird. In Phasen erhöhten Stoffwechsels, wie z. B. während der Schwangerschaft, kann es wieder mobilisiert werden und ins Blut übergehen. Junge Frauen, Kinder und Schwangere sollten deshalb kein Trinkwasser konsumieren, das erhöhte Bleigehalte aufweist, da insbesondere die Blutbildung und Intelligenzentwicklung bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern beeinträchtigt wird."

Bis Anfang der siebziger Jahre wurden für hausinterne Wasserleitungen Bleirohre verwendet. Blei ist ein graues Metall mit dumpf-metallischem Klang. Es ist relativ weich und lässt sich daher gut einritzen. Während bei der Verlegung von Kupferrohren rechtwinklige Abzweige der Standard sind, konnten Bleirohre in einem Bogen verlegt werden. Bleirohre wurden inzwischen durch folgende Werkstoffe ersetzt: Kupfer, Edelstahl, feuerverzinkter Stahl, verschiedene Kunststoffe und Verbundwerkstoffe. Weniger bekannt ist, dass Armaturen und Rohrverbindungen aus Messing und Rotguss Spuren von Blei, Nickel und anderen Schwermetallen enthalten können. Insofern ist trotz eines Austausches von alten Bleirohren in der Hausinstallation das Thema "Blei" weiter zu beobachten.

Trinkwasser im Labor untersuchen lassen

Labore, mit denen Baubiologen zusammenarbeiten, bieten in der Regel auch Trinkwasseruntersuchungen an, z.B. Analytik Aurachtal oder Competenza in Nürnberg. Zur Auswahl stehen verschiedene Analytikpakete. Neben Blei und Kupfer können weitere Parameter für die Trinkwasserqualität untersucht werden. Die Preisspanne reicht von 100 bis 250 EUR. Aus Gründen der Gesundheitsvorsorge sollte dieser Betrag investiert werden.

Alternativen zum Austausch belasteter Rohrsysteme

Hersteller von Filtersystemen versprechen Schadstoffreduzierungen bis zu 99%. Die Kosten je Entnahmestelle sind mit drei bis viertausend Euro aber relativ hoch. Wasserfilter müssen zudem fachgerecht eingebaut und gewartet werden. Lässt sich die Bleibelastung in einem älteren Haus gar nicht abstellen, bleibt nur der Weg über den Zukauf von unbelastetem Trinkwasser.

Weiterführende Informationen:

www.umwelt.nrw.de/umwelt/wasser/trinkwasser/blei/index.php
www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/infoblaetter/info9/lanuvinfo9start.htm
www.wasser-leipzig.de/get.php?f=17c807042fd748ed652f0a5a48ffb8dc.pdf&m=download
www.reiser-filtertechnik.de

Weitere Informationen

www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3058.pdf





 


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