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Bayreuth, 24.04.2024

 

Verrückter Temperaturanstieg in der Arktis

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Der Dauerfrost im Februar lässt viele Menschen in Nordeuropa nicht an die Theorie der Erderwärmung glauben. Wissenschaftler sehen jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen "kalten Kontinenten und warmer Arktis". Von einem gar verrückten Temperaturanstieg in der Arktis spricht Michael Mann, Direktor des Earth System Science Center an der Pennsylvania Staatsuniversität in einem Interview mit dem 'Guardian'. "Der Nordpol bekommt bis März kein Sonnenlicht, aber ein Zustrom von warmer Luft hat die Temperaturen in Sibirien um 35°C gegenüber dem historischen Durchschnitt dieses Monats erhöht. Grönland hat 2018 bereits 61 Stunden über dem Gefrierpunkt gelegen - mehr als dreimal so viele Stunden wie in jedem Jahr zuvor", so Prof. Mann. Noch könnte sich die Erwärmung im Jahr 2018 jedoch als eine Anomalie unter Anomalien herausstellen.

Die kalte Polarluft entweicht in Richtung nördliche Halbkugel

Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) schreiben die extreme Winterkälter einem schwächer werden Polarwirbel zu. Die starken um die Arktis kreisenden Winde schließen die Kälte am Nordpol ein. Lassen die Winde nach, dann entweicht die kalte Polarluft und löst Extremwetter auf der nördlichen Halbkugel aus. "Solche Schwächephasen haben über die letzten vier Jahrzehnte an Dauer zugenommen haben", so die Potsdamer Wissenschafter. Die neue Studie bietet einen weiteren Beleg dafür, dass Veränderungen der Arktis das Wetter in weiten Teilen der Nordhalbkugel beeinflussen. Die Studie des PIK wurde im Bulletin of the American Meteorological Society veröffentlicht.

Die Arktis als Leitlinie für die Erderwärmung

Die Arktis wurde wegen ihrem Bezug zur Erderwärmung immer als Leitlinie angesehen. Somit gibt es eine klare Warnung amerikanischer Wissenschaftler. "Obwohl sich die meisten Medien-Schlagzeilen in den letzten Tagen auf das ungewöhnlich kalte Wetter in Europa in einem fröhlichen Ton konzentriert haben, ist die Sorge, dass dies nicht so eine beruhigende Rückkehr zu den Wintern ist, sondern eher eine Verschiebung dessen, was weiter nördlich passieren sollte." Bei der nördlichsten Landwetterstation der Welt - Cape Morris Jesup an der Nordspitze Grönlands - waren die Temperaturen in der Vergangenheit zeitweise wärmer als London und Zürich, die tausende Kilometer südlich liegen. "Letzte Woche gab es 10 Tage über dem Gefrierpunkt für mindestens einen Teil des Tages an dieser Wetterstation, nur 440 Meilen vom Nordpol entfernt."

Quellenangaben

www.theguardian.com/environment/2018/feb/27/arctic-warming-scientists-alarmed-by-crazy-temperature-rises
www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/extreme-winterkaelte-kann-mit-schwaechelndem-polarwirbel-zusammenhaengen






 


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