Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 28.03.2024

 

Schlafstörungen nicht chronisch werden lassen

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Schlafstörungen sind zu zwanzig Prozent der Anlass dafür, einen Baubiologen um Rat zu fragen. Dies ergab eine aktuelle Umfrage im Kollegenkreis von Baubiologie Regional. Dauert die Schlaflosigkeit länger als drei Monate an, sprechen Experten von einer chronischen Störung. Spätestens dann sollten Betroffene eine ärztliche Beratungsstelle aufsuchen. Begleitend zur medizinischen Behandlung untersucht der Baubiologe physikalische, chemische oder mikrobielle Auffälligkeiten am Schlafplatz.

Wichtige Tipps im Gesundheitsgespräch von Bayern2-Radio

In der Hörfunksendung vom 16.7.2016 durchleuchtete die Internistin Dr. Marianne Koch zusammen mit dem Moderator Klaus Schneider und Radio-Hörern das Thema "Schlafstörungen" gründlich.
Marianne Koch fasst die positiven Auswirkungen eines gesunden Schlafes folgendermaßen zusammen:
a) im Schlaf ordnet das Gehirn das Langzeitgedächtnis neu; wichtige Erlebnisse des vergangenen Tages werden in bestimmte "Schubladen" einsortiert
b) das Immunsystem regeneriert sich; die Infektanfälligkeit wird verringert und das metabolische Syndrom (Blutzucker, hoher Blutdruck und Gewicht) eingestellt.
c) das "Hungerhormon" Ghrelin wird reguliert; es besteht die Annahme, dass Schlafmangel eine erhöhte Ghrelin-Ausschüttung auslöst und auf diese Weise zur Entwicklung von Fettleibigkeit führt.

Die Einnahme bestimmter Medikamente am Abend behindert den Schlaf, z.B. Cortison, Betablocker oder Antidepressiva. Süchtigmachende Schlafmittel mit dem Wirkstoff Benzodiazepine dürfen maximal über drei Monate hinweg genommen werden. Empfehlenswert sind folgende Naturheilmittel: Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Melissenblätter und Passionsblumenkraut; Johanniskraut wirkt zusätzlich anitdrepressiv. Alkohol ist nur vordergründig eine Hilfe: es mag zwar beim Einschlafen unterstützen, führt aber nach wenigen Stunden zum Aufwachen; zudem muss die Leber nachts Schwerstarbeit durch Abbau des Alkohols leisten.

Checkliste für die Schlafhygiene

• Wer tagsüber körperlich aktiv ist, wird abends automatisch müde. Geistige Arbeiter sollten den Ausgleich durch Sport oder körperliche Arbeit nach Feierabend schaffen.
• Schweres Essen und Alkohol vor dem Schlafen gehen meiden
• Bildschirmarbeit und Fernsehzeit rechtzeitig beenden
• Entspannungsübungen und Gymnastik vor dem Schlafen gehen
• Das Schlafzimmer soll dunkel sein; jeder Lichtstrahl stört die Ausschüttung von Melatonin
• Das Schlafzimmer ist kein Arbeitsplatz: Computer oder Fernsehapparat sind tabu.

Baubiologische Untersuchung des Schlafplatzes

Bei der Ursachenforschung von Schlafstörungen sollte der Schlafplatz selbst und die Umgebung des Bettes einbezogen werden.
Die physikalischen Felder kann der Fachmann mit Messgeräten gut abklären: die elektrische Spannung im Raum und die magnetischen Wechselfelder werden meistens von hausinternen Stromleitungen verursacht. Durch Abstandhalten von der Störquelle oder durch Einbau eines Netzabkopplers in den Stromkreis lässt sich das Problem beseitigen.
Funkwellen von außerhalb wirken unterschiedlich stark in den Schlafraum hinein. In der Regel ist der Mobilfunksender sichtbar in der Nähe; in manchen Fällen sind die Sendeantennen aber hinter Fassaden oder in fiktiven Schornsteinen versteckt. Der Baubiologe misst die Belastung im Schlafraum und sorgt gegebenenfalls für abschirmende Maßnahmen.
Chemische oder mikrobielle Schadstoffe lassen sich nicht auf den ersten Blick erkennen. Ein strukturiertes Gespräch mit dem Betroffenen steht am Anfang der Quellensuche. Wichtig zu wissen ist, ob in den letzten zwölf Monaten bauliche Veränderungen anstanden oder ob auffällige Gerüche bemerkt wurden. Aus der Schilderung von weiteren Krankheitssymptomen ergibt sich letztlich der Ansatz für Laboranalysen und daraus abgeleitet ein Konzept für Sanierungsmaßnahmen.

Weiterführende Links

Bayern2 - Gesundheitsgespräch Schlafstörungen
Bayern2 - Schulmedizin und Naturheil-kunde im Dialog






 


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