Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 28.03.2024

 

Risiko Mehrfamilienhaus: Elektrosmog aus der Nachbarwohnung

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Jeder aufgeklärte Mitbürger versucht die Elektrosmogbelastung in den eigenen vier Wänden so gering wie möglich zu halten.

Die wirksamste Methode ist der Verzicht auf stromführende Geräte im Schlafbereich und die Verwendung von kabelgebundenen Lösungen beim Telefonieren und Internetsurfen. Aber wie kann die Strahlenbelastung aus der Nachbarwohnung vermieden werden ?

Die baubiologische Hausuntersuchung schafft die Grundlage für das weitere Vorgehen.

Elektrische und magnetische Wechselfelder nehmen erfahrungsgemäß im Abstand von ein bis zwei Metern von der Feldquelle stark ab. Deshalb sollte zunächst geprüft werden, ob die Umstellung des Schlafbereiches aufgrund der Raumsituation möglich ist oder ob generell ein anderes Zimmer zur Verfügung steht.

Schwieriger wird es bei Hochfrequenzbelastung aus der Nachbarwohnung. Schnurlostelefone nach DECT-Standard strahlen sowohl horizontal als auch vertikal, während WLAN-Anwendungen hauptsächlich ein Problem bei Wohnungen auf der gleichen Etage sind. Falls gutes Einvernehmen herrscht, könnte ein aufklärendes Gespräch mit den Nachbarn helfen: Inzwischen sind Schnurlostelefone am Markt, die nicht mehr strahlen, sobald das Telefongespräch beendet wird. Die Internetverbindung sollte bevorzugt kabelgebunden erfolgen. Falls der Nachbar dies nicht umsetzen will, sollte die WLAN-Verbindung zumindest während der Nachtruhe abgeschaltet werden.

Bei beratungsresistenten Nachbarn bleibt nur noch die Möglichkeit der eigenen Abschirmung von Wänden oder Decken. Der beratende Baubiologe wird aufgrund der messtechnischen Analyse ein geeignetes Material vorschlagen und den Sanierungserfolg anschließend kontrollieren.

Besonders kritisch wird die Situation, wenn Funkwellen aus mehreren Richtungen eintreffen. Bei einseitiger oder fehlerhafter Abschirmung kann sich die Strahlenbelastung sogar noch erhöhen. Im Zweifelsfall bleibt dann nur noch ein Umzug als Alternative übrig. Die jahrelang verpönten Erdgeschosswohnungen erhalten aus dem Blickwinkel der geringeren Elektrosmogbelastung eine zunehmende Aufwertung.

Joachim Weise







 


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