Baubiologie und Oekologie

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Bayreuth, 20.04.2024

 

Rapex-Report warnt vor gefährlichen Produkten

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Rapex (en. "rapid Exchange") ist ein Warnsystem für gefährliche Konsumentenartikel im non-food-Bereich. 31 europäische Länder und die europäische Kommission tauschen auf schnellem Wege Informationen aus, um riskante Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Ein wöchentlicher Bericht kann über RSS-Feed abonniert oder direkt auf der Webseite aufgerufen werden. Wer die Meldungen aufmerksam liest, findet den Schwerpunkt bei chinesischen Produkten. Aber auch aus europäischen Ländern, einschließlich Deutschland, kommen permanent gesundheitsgefährdende Produkte auf den Markt. Einige Beispiele zeigen auf, wo es vor allem hakt:

Chemikalien in Spielsachen und Gebrauchsgegenständen

Am häufigsten finden sich Phthalate in Plastikspielsachen, z.B. Puppen, Tiere oder Gegenständen. Phthalate werden als Weichmacher den Produkten beigegeben. Die Chemikalien DEHP, DBP und BBP dürfen nach der REACH-Verordnung nicht mehr in Artikeln für Kinder eingesetzt werden, da sie im Verdacht stehen, das Hormonsystem von Menschen zu stören. Das Schwermetall Chrom VI ist permanent in Schuhen auffällig. Nicht nur Alltagsschuhe sind betroffen, sondern auch Sicherheitsschuhe im Arbeitsbereich. Chrom VI kann allergische Reaktionen auslösen. In der Rangfolge der Allergieauslöser in Deutschland nimmt Chrom VI den fünften Platz ein. Chromanteile von größer 3 Milligramm je Kilogramm (mg/kg) gelten als auffällig. Stichproben bei Lederhandschuhen ergaben Werte von 3 mg/kg bis über 100 mg/kg.

Krebserregende Farben in Wäsche und Kleidungsstücken

Das Bettlaken eines ägyptischen Herstellers enthielt die sogenannten AZO-Farben. Daraus können aromatische Amine und Toluol emittieren. Aromatische Amine kommen durch Hautkontakt in das Innere. Im Tierversuch wurde krebserregendes Potential erkannt. AZO-Farben stehen nicht im Einklang mit der REACH-Verordnung. Eine weitere Fundstelle ergab sich in Babyschlafanzügen aus China.

Mangelhafte Isolierungen an elektrischen Geräten

In einem Smartphone aus China passte der Adapter nicht zur Steckdosengröße. Dadurch war die Gefahr von Überhitzung oder Brand gegeben. In einem anderen Produkt war die Stromzufuhr von elektrischen Zigaretten nicht sauber befestigt. Ein elektrischer Mixer war nicht für eine hohe Belastung ausgelegt. Das Gehäuse wurde zu heiß und öffnete sich. Die Pole eines Ladegerätes für ein Handy-Headset waren nicht sauber isoliert, so dass die Gefahr eines Stromschlages bestand. Die Schraube eines Adapters aus Deutschland löste sich, so dass der Anwender mit den stromführenden Teilen in Berührung kommen konnte.

Erstickungsgefahr für Kleinkinder

Eine Seife aus England war in ihrer Form und Größe zum Verwechseln ähnlich mit Nahrungsmitteln. Kleinkinder könnten davon abbeißen und ersticken. Ein Spielflugzeug aus China war extrem zerbrechlich. Die geborstenen Kleinteile sind von Kindern leicht zu verschlucken. An einem Spielzeuggewehr lösten sich die Kleinteile leicht ab. Es besteht Erstickungsgefahr. Ebenso lösten sich die Knöpfe eines Kinderhemdes zu leicht ab. Ähnliche Fälle können noch im Dutzend weitergeführt werden.

Was geschieht mit den fehlerhaften Produkten?

Im Idealfall kommen sie nicht in den Handel, werden vorher zum Hersteller zurückgeschickt oder zerstört. In vielen Fällen rutschen fehlerhafte Produkte durch das Kontrollraster. Dann helfen nur Warnmeldungen über die Pressemedien. Besonders teure Konsumgüter, wie Kraftfahrzeuge, werden in die Werkstätten zurückgerufen, um den Fehler zu beheben.

Weiterführende Links

Hormoncocktails in Spielzeug und Kosmetika
Gesundheitsrisiko Chrom-VI

Weitere Informationen

ec.europa.eu/consumers/safety/rapex/alerts/main/index.cfm





 


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