Baubiologie und Oekologie

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Bayreuth, 26.04.2024

 

Proteste gegen Höchstspannungstrassen innerhalb Deutschlands

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Ausgelöst durch die Energiewende im Jahre 2011 soll von den windreichen Gebieten an der Nordsee Strom in den Süden transportiert werden. Als Übertragungstechnik ist die sogenannte Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung, abgekürzt HGÜ, vorgesehen. Die Masten sollen dabei einhundert Meter hoch werden und eine Spannung bis zu 800 Kilovolt (kV) aufweisen. Bisher erfolgt die Stromübertragung in Deutschland per Wechselstrom mit einer Spannung von maximal 380 kV. Die HGÜ-Technik ist bei Wikipedia näher beschrieben. (Bildquelle: fotalia.de)

Initiatve "Bürger unter Hochspannung" schreibt an Bundesnetzagentur

In einen ausführlichen Schreiben vom 29.10.2012 an die Bundesnetzagentur begründet die Bürgerinitiative "Bürger unter Hochspannung" aus dem Landkreis Bayreuth ihre Ablehnung der Höchstspannungsgleichstromübertragung durch Nordbayern. Die Leitungsführung würde die touristisch und biologisch hochwertigen Landschaften von Frankenwald und Fichtelgebirge durchschneiden. Bedeutende Natura 2000 und FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat) wären stark beeinträchtigt.

Der Bedarf wird angezweifelt

Im Netzentwicklungsplan wichtige Parameter nicht berücksichtigt wurden, z.B.
• Erschließung zukünftiger Potenziale der Stromeinsparung
• Forcierter Ausbau dezentraler Kraftwärmekopplung (KWK)
• Verstärkter Ausbau der Windenergie in Bayern
• zunehmender Ausbau weiterer dezentraler Energieerzeugungsstrukturen in Süddeutschland
Nach dem Netzentwicklungsplan (NEP) 2012 sollen vier HGÜ-Korridore von Nord- nach Süddeutschlandgebaut werden, davon eine Pilotanlage mit vier Gigawatt und hundert Meter hohen Masten durch das Gebiet von Oberfranken.

Erhebliche Emissionen elektromagnetischer Felder zu erwarten

Für den Einsatz der Gleichstromübertragungstechnologie mit derartigen hohen Leistungen von vier Gigawatt (GW) ist mit erheblichen Emissionen zu rechnen. Hinsichtlich gesundheitlicher Relevanz von elektrischen und magnetischen Gleichfeldern dieser Größenordnung liegen bisher kaum Erfahrungen vor. Letztlich kann auch der notwendige Abstand zur nächsten Bebauung nicht vernünftig ermittelt werden. Nachträgliche Korrekturen sind aufgrund der gigantischen Infrastruktur praktisch nicht mehr möglich.

Sturmschäden nicht kalkulierbar

Höchst- und Hochspannungsfreileitungen mit dem erwähnten gewaltigen Einschnitt in das Landschaftsbild sind auch für wetterbedingte Gefahren wie Eisbruch, Blitzschlag und Brände durch Selbstentzündung bei Bäumen anfällig. Der Einfluss von tendenziell sich verstärkenden Wetterkapriolen durch den Klimawandel auf das Leitungsnetz müsste durch Simualationsmodelle nachgewiesen werden.

Appell an die Bundesnetzagentur

Die Bürgerinitiative appelliert an die Bundesnetzagentur, die Energiewende mit einer dezentralen, nachhaltigen und umweltschonenden Netzentwicklung zu unterstützen und insbesondere Rücksicht auf die Gesundheitsvorsorge der Bürger zu nehmen.

Weitere Informationen

download/hgue-oberfranken2012.pdf





 


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