Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 23.04.2024

 

Nanotoxikologie interdisziplinär erforschen

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Die Nanotechnologie drängt sich unaufhaltsam in die Welt der Verbraucher hinein. In den meisten Fällen lässt sich beim Kauf gar nicht beurteilen, ob und in welcher Form Nanopartikel im Produkt enthalten sind.

Die bekanntesten Anwendungsgebiete im Haushalt sind Kosmetika und Bekleidung. Für Baubiologen am interessantesten sind Produkte für Haus und Wohnung. Hier sind insbesondere Nanofarben in den Blickpunkt der industriellen Anwendung gerückt: Diese Produkte sollen antibakteriell wirken und die Luft reinigen.

Ein Forschungsprojekt der Uni Kassel erhofft sich sogar, mit Nanofarben Formaldehyd aus der Raumluft zu entfernen oder Stickoxide von Abgasen aus Diesel-LKW zu zerstören. (http://idw-online.de/pages/de/news404803).

Aufgrund der Komplexität der Nanotechnologie und den nicht geklärten Auswirkungen auf den Organismus fordern die Autoren Prof. Dr. Harald F. Krug und Dr. Peter Wick von schweizerischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (www.empa.ch) in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“, die Schaffung eines interdisziplinären Forschungsbereichs „Nanotoxikologie“. In diesem Projekt sollten Forscher aus den Disziplinen Biologie, Chemie und Physik aber auch Betriebshygiene, Materialkunde und Ingenieurwissenschaften zusammenarbeiten.

Ihre Thesen fassen die Forscher in folgendem Abstrakt zusammen:

„Der aktuelle Anstieg bei den Verbraucherprodukten, die Nanomaterialien enthalten, als auch die Prognose zu den neuen Entwicklungen zu Anwendungen mit Nanopartikeln oder anderen Nanostrukturen bringt bei verschiedenen Organisationen, aber auch bei der Bevölkerung die Befürchtung auf, dass hier auch neue gesundheitliche Risiken entstehen können. Mit den Erfahrungen aus früheren Technologieentwicklungen sind solche Befürchtungen nicht ganz unbegründet, aber sind diese auch berechtigt? Ist es außerdem begründet, von der “Nanotoxikologie” als einer neuen Disziplin zu sprechen?

Dieser Aufsatz soll die Besonderheiten beleuchten, die bei der Interaktion von Nanoobjekten mit Zellen, Geweben und Organismen auftreten können. Insbesondere wollen wir darauf aufmerksam machen, dass zwar viele Daten zu den biologischen Wirkungen von Nanomaterialien vorhanden sind, aber eine Reihe dieser Studien nicht verlässslich sind.

Dies soll dabei hauptsächlich an Beispielen aus aktuellen Publikationen versucht werden, als dass wir direkt auf konkrete Materialien eingehen. Mit dem Verweis auf methodische Unzulänglichkeiten sowie Empfehlungen am Schluss des Aufsatzes, wie diese vermieden werden können, wollen wir außerdem zu einer nachhaltigen Verbesserung der Datenlage beitragen“.

Der vollständige Aufsatz mit zahlreichen anschaulichen Graphiken und weiterführenden Links und Literaturangaben kann auf folgender Webseite heruntergeladen werden:

Weitere Informationen

onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201001037/pdf





 


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