Baubiologie und Oekologie

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Bayreuth, 19.04.2024

 

Mobilfunkstudie Rimbach: Dauerbestrahlung erhöht Stresshormone

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Prof. Buchner und Dr. Eger veröffentlichten in der der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft (UMG) eine aktuelle, über eineinhalb Jahre laufende Langzeitstudie, welche die Auswirkungen eines Mobilfunksendemastes auf die Ausschüttung von Überträgerstoffen des Nervensystems untersuchte. Bei den 60 Teilnehmern trat eine bedeutsame Aktivierung des Stresshormon-Systems (Adrenalin und ähnliche Überträgerstoffe) nach Inbetriebnahme einer örtlichen Mobilfunksendeanlage in Rimbach (Bayern) auf.

In den ersten sechs Monaten nach dem Einschalten des GSM-Senders stiegen Adrenalin- und Noradrenalinspiegel an, die Werte der Vorläufersubstanz Dopamin sanken nach Beginn der EMF-Bestrahlung erheblich ab. Der Ausgangszustand wird auch nach eineinhalb Jahren nicht wieder erreicht

Chronische Schieflage des Stresshormonhaushalts

Als Hinweis auf die nicht regulierbare chronische Schieflage des Stresshormonhaushalts sinken die Werte des Phenylethylamins (PEA), eines weiteren Vorläufers der Stresshormone, bis zum Ende des Untersuchungszeitraums deutlich ab.

Die gefundenen Effekte unterliegen einem Dosis-Wirkungs-Zusammenhang und treten bereits weit unterhalb gültiger Grenzwerte für technische Hochfrequenzbelastung auf. Chronische Regulationsstörungen im Stresshormonsystem sind von erheblicher gesundheitlicher Bedeutung und führen erfahrungsgemäß langfristig zu Gesundheitsschäden. Die gefundenen Ergebnisse spiegeln einen chronischen Stresszustand wider.

Veränderungen bei zusätzlicher DECT-/ WLAN-Belastung stärker ausgeprägt

Interessanterweise wurden früher schon bei Patienten mit Depressionen und bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS) deutlich erniedrigte PEA-Spiegel gefunden. Es könnte somit durchaus ein Zusammenhang bestehen zwischen Depression, ADHS und EMF-Belastung.

Die untersuchten Personen klagten nach Sendereinschaltung auch vermehrt über Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Allergien. Wichtig erscheint zudem, dass die Veränderungen bei den Personen stärker ausgeprägt waren, die zusätzlichen EMF-Belastungen ausgesetzt waren wie z.B. der Strahlung von DECT-Schnurlostelefonen oder WLAN-Sendern.

umwelt medizin gesellschaft 2011; 24(1): 44-57






 


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