Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 28.03.2024

 

Kochen auf dem Magnetfeld

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Einige zehntausend Haushalte in Deutschland möchten ihn nicht mehr hergeben, die anderen betrachten ihn mit Skepsis und Misstrauen. Küchenherde mit Induktionskochfeldern sind auf dem Vormarsch. Technikbegeisterte sehen die Vorteile im schnellen Aufheizen der Speisen und in einer punktgenauen Zuweisung der Energie ohne Streuverluste. Das Anbrennen von Übergekochtem rund um die Herdplatte entfällt, da nur der Bereich des Kochtopfes erhitzt wird. Also kein Wischen und Schrubben mehr!

Alles muss passen

Wer die genannten Vorteile nutzen will, braucht Kopftöpfe, die auf die Größe des Induktionskochfeldes abgestimmt sind. Bei zu kleinen Töpfen kommt es zu Streuverlusten. Der Topfboden soll eben sein und aus magnetesierbarem Eisen bestehen. Gefäße aus Aluminium und Kupfer sowie aus Glas und Keramik gehen gar nicht und Edelstahlstöpfe nur bedingt. Empfindliche Personen könnten sich am Lüftergeräusch stören, der zur Kühlung der Steuerelektronik notwendig ist.

Magnetfelder höherer Frequenz

Herkömmliche Elektrokoch- und -backherde arbeiten mit Haushaltstrom bei einer Frequenz von 50 Hertz (Hz). Auch hier können in der Nähe des Ofens magnetische Wechselfelder entstehen. Insbesondere im Bereich der Backröhre wurden Felder von 1.200 Nanotesla (nT) im Abstand von 10 cm gemessen.
Bei Induktionskochherden wird mit einer Magnetspule ein elektromagnetisches Feld erzeugt und durch Kontakt mit dem magnetisierbaren Kochtopf in Wärme umgewandelt. Die Magnetspule erzeugt Felder in einem Frequenzbereich zwischen 20 und 50 Kilohertz! Also in einem tausend mal höheren Frequenzbereich als konventionelle Herdplatten. Hier gilt es zu erwähnen, dass die gesundheitliche Relevanz von Feldern höherer Frequenz noch weniger untersucht wurde, als Belastungen im 50-Hz-Bereich.

Grenz- und Vorsorgewerte

Die 26. Bundesimmissionschutzverordnung sieht bei 50 Hz einen Grenzwert von 100.000 Nanotesla und bei einer Frequenz von 800 Hertz aufwärts einen Grenzwert von 6.250 nT vor. Dem gegenüber stehen niedrigere Vorsorgewerte anderer Institutionen. Das Nova-Institut veröffentlichte 2002 einen Vorsorgewert von 200 nT bei 50 Hertz und 12,5 nT ab 800 Hz zuzüglich eines linearen Sicherheitsfaktors für Frequenzen bis 150 Kilohertz.

Messergebnisse

Im erwähnten Bericht des Nova-Institutes wurden bei Induktionskochfeldern im Abstand von 10 Zentimetern 1.800 nT gemessen, bei 20 cm 140 nT und bei 30 cm 35 nT. Durch Abstandhalten vom Kochfeld kann die Magnetfeldbelastung deutlich reduziert werden. Der Daueraufenthalt im Bereich von 10 Zentimetern ist dringend zu vermeiden, insbesondere bei Schwangeren und Kindern. Von Herstellerseite wird Personen mit Herzschrittmachern empfohlen, mindestens 40 Zentimeter Abstand vom Induktionskochfeld zu halten.

Weitere Informationen

www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/str/nis/faktenblaetter-emf/magnetfeld-expositionen.pdf.download.pdf/Magnetfeld-Expositionen%20durch%20professionelle%20Induktionskochherde%20-%20SECO%20&%20BAG%202011.pdf

www.strahlentelex.de/Stx_02_366_E02-04.pdf





 


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