Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 19.04.2024

 

Immer mehr junge Amerikaner wollen gesund wohnen

Share on Facebook Share on Twitter
In Amerika entwickelt sich das Pflänzchen "Gesundes Wohnen" recht gut. Bauträger lassen grüne Elemente zunehmend in ihre Verkaufsangebote einfließen und private Bildungsinstitute versuchen, den unscharfen Begriff des "gesunden Hauses" (healthy home) besser zu strukturieren. Die gedankliche Umstellung des Verkaufspersonals fällt aber nicht leicht. Zu lange verband sich mit "Healthy Home" ein Premium-Ansatz, den Hauskunden nicht gerne bezahlen wollten. Die Verkäufer fürchteten sich davor, durch höhere Kosten Aufträge zu verlieren. Jason MacLennan vom Living Future Institute sieht aber ein Umdenken sowohl von Kunden- als auch von Herstellerseite: inzwischen sind in den Baumärkten formaldehydfreie Dämmstoffe ebenso erhältlich wie Anstriche ohne VOC-haltige Lösemittel. "Besonders junge Kunden wollen wissen, welche Inhaltsstoffe in Bauteilen und Materialien drin stecken", berichtete Stacy Class von der Zertifizierungsfirma Cradle to Cradle einem Mitarbeiter der Zeitschrift Builder Online.

Allergien und Asthma auf dem Vormarsch

Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Wohnqualität in den eigenen vier Wänden wird den Amerikanern immer mehr bewusst. Der klassische Kunde im Segment der jungen Käufer ist die fünfunddreißigjährige Frau mit zwei oder drei Kindern oder die schwangere Frau, welche aus Vorsorgegründen chemische Ausdünstungen im Haus vermeiden will. Öffentliche Statistiken besagen, dass mindestens fünfzig Millionen Amerikaner an Allergien, zunehmend Personen unter achtzehn Jahren leiden. Asthma beeinträchtigt mehr als siebzehn Millionen Erwachsene und mehr als sieben Millionen Kinder in den USA. Ein Zusammenhang zwischen Innenraumklima und bestimmten Allergien konnte aber statistisch noch nicht nachgewiesen werden.

Was Amerikaner unter "Healthy Home" verstehen

Ausreichend viel gesunde Luft in den Innenräumen steht bei den Amerikanern an erster Stelle. Diese Tatsache erklärt auch den Boom beim Einbau von Filteranlagen. Die Filter sollen einerseits verhindern, dass Abgase und Pollen von außen in den Wohnraum eindringen. Anderseits sollen die Lüftungs- und Filteranlagen Innenraumschadstoffe nach außen befördern. Durchgesetzt hat sich in den USA der auch in Deutschland verwendete HEPA Filter. Die Einteilung erfolgt in sechs Kategorien. Typ A ist bekannt als Industriefilter, der auch in Kliniken zur Anwendung kommt.
Wohl bekannt ist den Amerikanern auch der Umgang mit Schimmel. Die Vermeidung von Wärmebrücken und die winddichte Gestaltung der Fassade gilt auch jenseits des Ozeans als Standard. Für den Abtransport der feuchten Luft im Innenraum sorgt wiederum die technische Gebäudeausstattung.
Die bewusste Auswahl von ungiftigen oder emissionsarmen Baustoffen bezeichnet die dritte Säule des gesunden Bauens und Wohnens in den USA.
Bildquelle: shutterstock.com

Weitere Informationen

www.treehugger.com/
www.builderonline.com/
www.epa.gov/indoorairplus
www.c2ccertified.org/
www.healthybuilding.net/





 


Teilen auf Social Media