Die elektromagnetischen Felder von Mobilfunksendeanlagen sind verantwortlich für die einseitigen Baumschäden an den untersuchten Standorten in Bamberg und Hallstadt. Zu diesem Schluss kommen die Autorin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam aus Bamberg und die spanischen Biologen Alfonso Balmori-de la Puente und Alfonso Balmoriso sowie der Diplom-Forstwirt Helmut Breunig aus Niedersachsen als Co-Autoren. Die wissenschaftliche Studie fand im Jahr 2015 ihren Abschluss und ist seit September 2016 in englischer Sprache auf folgenden Plattformen gelistet: elsevier.com, emf-portal.org und researchgate.net.
• Von der geschädigten Kronenseite aus bestand in allen Fällen eine Sichtverbindung zu einem oder mehreren Mobilfunksendern
• Die Bäume sind nicht mit Insekten, Nematoden, Pilze, Bakterien oder Viren infiziert. Andere Umweltstressoren wie Hitze, Wassermangel oder Frost konnten ausgeschlossen werden
• Vor der Inbetriebnahme der Antennen waren die Bäume gesund und waren normal gewachsen
• Die Schäden in der Krone verschlimmern sich von außen nach innen
• Die Schäden betreffen verschiedene Arten von Bäumen
• Die Bäume standen sowohl an ungünstigen (Straße) wie auch günstigen Standorten (Parks)
• Gesunde Bäume standen zwar in der gleichen Umgebung, waren aber durch Gebäude oder andere Hindernisse von den Mobilfunkwellen abgeschirmt
Darstellung der Untersuchungsmethode
Dr. Waldmann-Selsam erkannte bereits im Jahr 2006 Schädigungen an Bäumen in ihrer Heimatstadt Bamberg, die in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen standen. In den folgenden Jahren erfolgten akribische Aufzeichnungen über den Schadenumfang, Fotodokumentationen und Immissionsmessungen. In die Studie flossen schließlich folgende Daten aus 2015 ein: sechzig geschädigte Bäume, dreißig zufällig ausgewählte Bäume und dreißig Bäume in Gebieten mit geringer Mobilfunkbefeldung. Vorab wurde an 144 Messstellen die Leistungsflussdichte in Mikrowatt je Quadratmeter ermittelt und in eine Landkarte eingezeichnet. Die Messung erfolgte in einer Baumhöhe zwischen 1,50 Meter und maximal sechs Metern in den Monaten von April bis Oktober 2015. Größere Bäume (Tilia, Betula, Quercus, Populus, Picea) zeigten ebenfalls Schäden, konnten aber aus messtechnischen Gründen nicht in die Studie eingezogen werden. Zu ergänzen bleibt, dass alle Messergebnisse weit unter den gesetzlichen Grenzwerten gemäß der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung lagen.Deshalb eignen sich Bäume gut als Forschungsobjekt
Bäume besitzen mehrere Vorteile gegenüber Tieren oder Menschen als Forschungsobjekt: sie sind kontinuierlich und immer in der gleichen Richtung den elektromagnetischen Feldern ausgesetzt. Die Veränderung im Erscheinungsbild lässt sich im Zeitverlauf relativ einfach ermitteln. Und besonders wichtig ist, dass Bäumen keine psychischen oder psychosomatischen Ursachen untergeschoben werden kann. Bisher hat man der Erforschung von Zusammenhängen zwischen Baumschäden und Mobilfunkbefeldung wenig Bedeutung zugemessen. Inzwischen steigt die Versorgung mit Funkanlagen rasch an. Im Untersuchungsgebiet erhöhte sich die Antennenzahl von 483 im Jahr 2011 auf 779 im Jahr 2015.Die Studie zeigt folgende wichtige Erkenntnisse
• Die Schädigung zeigt sich jeweils nur an einer Baumseite, unabhängig von der Himmelsrichtung• Von der geschädigten Kronenseite aus bestand in allen Fällen eine Sichtverbindung zu einem oder mehreren Mobilfunksendern
• Die Bäume sind nicht mit Insekten, Nematoden, Pilze, Bakterien oder Viren infiziert. Andere Umweltstressoren wie Hitze, Wassermangel oder Frost konnten ausgeschlossen werden
• Vor der Inbetriebnahme der Antennen waren die Bäume gesund und waren normal gewachsen
• Die Schäden in der Krone verschlimmern sich von außen nach innen
• Die Schäden betreffen verschiedene Arten von Bäumen
• Die Bäume standen sowohl an ungünstigen (Straße) wie auch günstigen Standorten (Parks)
• Gesunde Bäume standen zwar in der gleichen Umgebung, waren aber durch Gebäude oder andere Hindernisse von den Mobilfunkwellen abgeschirmt