Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 28.03.2024

 

Der Hausschwamm kann Häuser zum Einsturz bringen

Share on Facebook Share on Twitter

Der gefährlichste holzzerstörende Pilz

Der echte Hausschwamm (Serpula lacrymans) befällt sowohl Hart- als auch Weichholz und ist ein sogenannter "Braunfäule-Erreger". Der Pilz ist auf die Zerstörung verbauten Holzes spezialisiert und kann als der gefährlichste holzzerstörende Pilz in Gebäuden bezeichnet werden. Die wichtigste Voraussetzung für das Wachstum von Pilzen in Gebäuden ist Feuchtigkeit. Dies gilt für alle Hausfäulepilze wie auch für andere unerwünschte Pilze in Gebäuden, Die optimale Holzfeuchtigkeit für den Hausschwamm liegt anfangs bei 30-40%, später bei 40- 60 %.

Optimale Wachstumstemperaturen sind relativ niedrig

Die optimalen Wachstumstemperaturen sind relativ niedrig bei etwa 18-22 C°. Ist der Hausschwamm Zugluft ausgesetzt, wirkt sich dies ungünstig auf seine Entwicklung aus. Der Hausschwamm kann in die sogenannte "Trockenstarre" verfallen und darin mehrere Jahre überleben. Der Pilz bildet oft mehrere Meter lange Stränge, sogenannte Rhizomorphen, aus, die dem Wasser- und Stofftransport dienen. Diese Stränge können sogar Mauerwerk und Erdreich durchdringen.

Der Pilz kann Wasser transportieren

Der Hausschwamm nimmt seinen Ausgang von feuchten Stellen im Gebälk oder anderen Holzteilen im Raum und baut zunächst das Holz in der Nähe der Infektionsstelle ab. Das weitere zerstörerische Wachstum erfolgt über Myzelfilz und Rhizomorphen. Er ist auch in der Lage, trockenes Holz zu befallen, da er über das Myzel Wasser zu den Zersetzungsorten hin transportieren kann. Der Pilz kann deshalb ganze Häuser zum Einsturz bringen.

DIN 68800 Teil 4 gibt Auskunft

Eine fachgerechte Sanierung ist zwingend erforderlich. Der Pilz muss vollständig abgetötet werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Dabei sind die Ursachen für den Pilzbefall zu ermitteln und die Quelle der Feuchtigkeit zu finden. Eine Orientierung für die Holzschwammsanierung ist die DIN 68800-4. Die Norm gilt für tragende und nicht tragende Bauteile. Oft geht der Befall auch von Möbelstücken oder Holzvertäfelungen aus. Deshalb ist bei der Sanierung auf die Verhältnismäßigkeit zu achten.

Holzschutz nur mit zugelassenen Produkten

Die Schädlinge in tragenden Bauteilen oder Wänden dürfen nur mit solchen Produkten bekämpft werden, welche eine bauamtliche Zulassung durch das "Deutsche Institut für Bautechnik" (DIBt) besitzen. Die toxikologisch unbedenklichste Produktgruppe sind Borsalze. Regionale Ansprechpartner bei Hausschwammbefall sind oft die Denkmalschutzabteilungen in den Stadt- oder Landkreisbehörden.

Weiterführende Informationen:

Deutsches Institut für Bautechnik, Stichwort Hausschwamm, Holzschutzmittel
www.hausschwamminfo.dehausschwamm.info Dr. Tobias Huckfeldt
Lutz Parisek Sanierungen
www.dhbv.de/ Deutscher Holz- und Bautenschutzverband e.V.
www.dgfm-ev.de Deutsche Gesellschaft für Mykologie, Stichwort Hausschwamm
www.iam-europa.com Dr. Willems

Joachim Weise
Baubiologie Regional






 


Teilen auf Social Media