Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 19.04.2024

Frage und Antwort:
Welchen Ansatz verfolgt die EnEV ?

Antwort:

Im Gegensatz zur Wärmeschutzverordnung 95 betrachtet die neue EnEV nicht nur das beheizte Gebäude selbst und den zur Beheizung erforderlichen Energieverbrauch (Heizung und Warmwasser). Die EnEV beleuchtet zusätzlich die Frage der Energie-Effizienz. Wie effizient ist die eingesetzte Heizungstechnik und wie hoch ist der Verbrauch an Primärenergie um die am Ende benötigte Heizenergie zu erzeugen ? Hinter diesen Vorgaben steckt das Bestreben, die Umwelt so wenig wie möglich mit Energieerzeugung, -umwandlung und -verbrauch zu belasten (Klimaschutz).

Im Ergebnis schreibt die EnEV in Abhängigkeit vom Beheizungskonzept einen maximal zulässigen Jahres-Primärenergiebedarf für Heizung, Lüftung und Warmwasser vor.

Verschiedene Maßnahmenkomplexe stehen dabei nebeneinander :
Herstellung eines wärmetechnisch optimierten Gebäudes
Einsatz einer hocheffizienten Heizungstechnik
Einsatz einer effizienten Energieart
Nutzung von Wärme-Rückgewinnungspotentialen

Zwischen diesen Maßnahmen kann der Bauherr unter Berücksichtigung der individuellen Randbedingungen mit Hilfe seiner Planer das technische und finanzielle Optimum ermitteln. Die Energieeinsparungen aus den einzelnen Maßnahmen können gegeneinader verrechnet werden. So kann eine hochwirksame Anlagentechnik in Kombination mit mäßigem baulichen Wärmeschutz ebenso die Anforderungen der EnEV erfüllen, wie eine weniger effiziente Heizungsanlage in einem hochwärmegedämmten Gebäude.

Wird die wenig effiziente Energieart Strom eingesetzt, ist zu berücksichtigen, dass zur Herstellung von 100 kWh Heizstrom im Kraftwerk zuerst die Primärenergie Kohle mit einem Energieinhalt von 300 kWh in die Sekundärenergie Strom umgewandelt werden muss. Dieser uneffiziente Primär-Energieeinsatz kann nur durch besonders hochwertigen baulichen Wärmeschutz und durch eine hocheffiziente Anlagentechnik kompensiert werden.
[Quelle: www.baukosten.com]


 
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Aktualisiert: 16.10.2010

 


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