Baubiologie und Oekologie

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Bayreuth, 28.03.2024

 

Mit dem UV-Index die Strahlung im Blick behalten

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Ultraviolette Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) führt unter bestimmten Voraussetzungen zu Erkrankungen der Haut oder des Auges. Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nahmen die Neuerkrankungen an Hautkrebs seit 2013 um zehn Prozent zu. Die Behörde bezieht sich dabei auf Hochrechnungen des Krebsregisters von Schleswig-Holstein von 2018. Als Maßnahme zur besseren Vorsorge richtet das Umweltbundesamt deshalb weitere UV-Messstationen ein: zu den bereits vorhandenen zwölf Messstellen kommen weitere zwanzig Stationen dazu. Aus den gemessenen Werten wird der UV-Index (UVI)abgeleitet. Der Index beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der UV-Strahlung. Die Skala von 1 bis 11 bietet eine Orientierungshilfe, welche Sonnenschutzmaßnahmen im Einzelfall zu ergreifen sind. Der UV-Index wurde von der WHO definiert und ist weltweit einheitlich.

Der UV-Index verändert sich im Tagesverlauf

Die Werte der UV-Strahlung verändern sich im Laufe des Tages (siehe Grafik oben links). In der Regel erreicht die Strahlungsintensität während der Mittagszeit ihren Höhepunkt. Das Bundesamt für Strahlenschutz zeigt auf der Webseite Geoportal die aktuellen Tagesverläufe an. Dazu klickt man unter der Rubrik "UV-Strahlung" die am nächsten gelegene Messstation auf der Landkarte an. An der Messstelle "Kulmbach" beispielsweise werden die Daten im Messintervall von sechs Minuten aktualisiert. Zusätzlich ermittelt der Deutsche Wetterdienst (DWD) während des Tages eine Verlaufsprognose als graue Kurve, die aber nur bei sonnigen, wolkenlosen Bedingungen zutrifft. An der Station "Kulmbach" misst das Landesamt für Umwelt die UV-Strahlung mit dem Spektral Radiometer DM 250 Bentham. In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar bis 11 erreicht. Am Äquator können Werte von 12 und höher auftreten. Leichte Bewölkung verringert den UV-Index kaum. Er kann sich sogar bei besonderen Bewölkungssituationen durch zusätzliche Streustrahlung kurzfristig erhöhen. Die Ozonkonzentration in der Atmosphäre, die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes spielen ebenfalls eine Rolle. Sobald die UV-Strahlung an hellen oder spiegelnden Oberflächen (Schnee, Wasser, heller Sand) reflektiert wird, kann die Belastung höher als angegeben sein.

Mit dem UV-Index das Umweltverhalten steuern

Unter dem Dach des BfS haben sich mehrere Institutionen zu einem UV-Schutzbündnis vereinigt. Ziel ist die Gesundheitsvorsorge durch Vermeidung übermäßiger UV-Belastung im Freien. Der präventive Gedanke soll unter anderem in kommunale und regionale Entwicklungskonzepte einfließen. Eine einfach umzusetzende Maßnahme wäre die Einrichtung von Schattenplätzen durch Bepflanzungen oder das Aufspannen von Sonnensegeln. Besonders die Einrichtung von Schattenplätzen in Kindertagesstätten und Schulen hat oberste Priorität bei der Prävention von Hautkrebs. Der UV-Index hilft Lehrern und Kita-Betreuern bei der Entscheidung, an welchen Tagen der Aufenthalt im Freien besser zu meiden wäre oder wie die Tagesabläufe zu planen sind, um einer bedenklichen UV-Strahlung auszuweichen. Ab einer Stufe von 6 bis 7 gilt die UV-Strahlung als hoch und von 8 bis 10 als sehr hoch. In diesen Fällen sind Sonnenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Unterstützung will das Schutzbündnis auch von den Medien erhalten. So soll der UV-Index fester Bestandteil des täglichen Wetterberichts werden, gleichberechtigt mit den Angaben für Temperatur, Wind und Niederschlag.

Weitere Informationen

www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/einfuehrung/einfuehrung_node.html
www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/prognose/prognose.html
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2017031414248
www.uvprocess.com/manuals/manual_radiometer.pdf





 


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