Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 29.03.2024

 

Sollten Innenräume mit Ozon behandelt werden?

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Die Ozonbehandlung wird von Herstellern der Ozonierungsgeräte immer empfohlen, wenn unangenehme Gerüche vorliegen, Trinkwasser verkeimt ist, Abwasser gereinigt wird oder Lebensmittel nicht verderben sollen. Die Hauptanwendung im Wohnbereich ist die Beseitigung von Geruchsproblemen, z.B. nach einem Brandschaden oder nach einem mikrobiellen Befall aufgrund eines Wasserschadens. Ozon ist eine Form des Sauerstoffs. Ein Sauerstoffmolekül (O2) besteht aus zwei Sauerstoffatomen mit einer sehr starken Verbindung zwischen ihnen. Ein Ozonmolekül (O3) besteht aus drei Sauerstoffatomen. Im Vergleich zum Sauerstoffmolekül, ist die Verbindung aber sehr schwach und unstabil. Ozonmoleküle reagieren leicht mit anderen Molekülen und hierauf beruht der Ansatz der Reinigung: das Zerstören von Luftschadstoffen durch Oxidation.

Das Grundprinzip von Ozongeneratoren

Ozongeneratoren arbeiten nach folgendem Prinzip: zur Aufspaltung der Sauerstoffmoleküle (O2) in atomaren Sauerstoff (O) wird Energie von einer Hochspannungsquelle durch elektrische Entladungen erzeugt. Die Sauerstoffatome aggregieren als freie Radikale mit weiteren O2 zu Ozonmolekülen O3, die wiederum eine schwache Bindung haben und nach weiteren Reaktionen streben. Der angesaugte Luftstrom aus dem Raum führt Schadstoffe vorbei, die sich mit dem Ozon verbinden und dadurch zu Wasser, Kohlendioxid und Sauerstoff umgewandelt werden. Nach Herstellerangaben lassen sich dadurch die Gerüche abbauen.

Welches Gesundheitsriko besteht für Anwender und Bewohner?

Ozon kommt in der Natur nur in sehr geringen Mengenanteilen vor. Der frühere MAK-Wert von 0,1 ppm wurde wegen des noch nicht abzuschätzenden Krebsrisikos vorläufig ausgesetzt. Ozon reizt die Augen und die Atmungsorgane. Es kann zu Bronchitis führen und ein Lungenödem erzeugen. Ein Wert von 5 ppm kann akut tödliche Wirkungen haben. Da Ozon bereits ab 0,02 ppm geruchlich auffällig ist, tritt bei den Betroffenen normalerweise ein Selbstschutz ein. Ozon riecht in höheren Konzentrationen stechend, ähnlich dem Chlor, in niedrigeren Konzentrationen wie Heu oder Nelken.

Während der Luftreinigung den Raum nicht betreten

Während einer Luftreinigung mit Ozon soll der Raum nicht betreten werden. Ozonierungsgeräte arbeiten in der Regel mit Zeitschaltuhren, damit der Sanierungsmitarbeiter kein Ozon einarbeitet. Andernfalls ist eine Schutzausrüstung zu tragen. Nach Auskunft der Geräteanbieter ist der behandelte Raum nach einer Wartezeit von maximal einem Tag wieder bewohnbar. Nach Abschluss der Behandlung soll die Ozonkonzentration mit geeignete Messgeräten überprüft werden.

Kritisches Hinterfragen der Ozonbehandlung

Im Idealfall würde die Ozonierung kontrolliert ablaufen und alle Luftschadstoffe eleminieren. Da der Prozess im Generator aber unkontrolliert abläuft, ist nicht auszuschließen, dass sich unerwünschte neue Schadstoffgruppen bilden, wie z.B. Aldehyde oder organische Radikalverbindungen. Laut Herstellerangaben sollen Haustiere während der Ozonierung nicht in der Wohnung gehalten werden. Bei hohen Dosierungen können Gummibäume und andere empfindliche Hauspflanzen zerstört werden.

Weiterführende Informationen:

Herstellerangaben: www.cebechem.de/downloads/broschueren/ozon2009.pdf
Ionisator bei Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Ionisator
Ozongeruch bei Luftreinigern: www.allergiker-shop-alfda.de/info/Ozon-Geruch-bei-Luftreinigern.html
Luftreiniger-Ratgeber: naturheilkunde-aktuell.de/gesund-leben/luftreiniger-ratgeber






 


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