Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 23.04.2024

 

Schallschutz von Luftwärmepumpen im Außenbereich sorgfältig planen

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Zunehmend werden Menschen durch hässliche Geräusche von Luftwärmepumpen (LWP) in Nachbars Garten genervt. Wer bei der Anschaffung dieser Geräte nur auf Effizienz und Preis achtet, ist zu kurz gesprungen. Besonders bringt es Bewohner auf die Palme, wenn die LWP direkt an der Grundstücksgrenze steht. Dabei ist bereits bei der Vorauswahl des Fabrikates eine wichtige Weichenstellung möglich: der Schallleistungspegel LWA gibt Aufschluss über die Lautstärke des Gerätes. In der Praxis sind Spannweiten von 15 bis 20 dB(A) möglich – anzustreben ist ein LWA von kleiner 50 dB(A). Diese Messgröße muss der Gerätehersteller in seiner technischen Beschreibung angeben.

Schallschutzmaßnahmen direkt am Gerät

Hauptschallquellen sind der Ventilator, der Kompressor, die Rohrleitungen und Luftkanäle. An den Ventilatorschaufeln entstehen Wirbel und Druckschwankungen. Langsam laufende Ventilatoren erzeugen weniger Lärm. Die Geschwindigkeit sollte steuerbar sein – sie könnte z.B. nachts reduziert werden. Zu achten ist auch auf den Querschnitt der Luftkanäle. Größere Querschnitte reduzieren die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes. Der Kompressor, auch Verdichter benannt, erzeugt sowohl Luft- als auch Körperschall. Es entstehen freie Wirbel an den Ein- und Auslassöffnungen und Turbulenzen bei der Umströmung von Hindernissen und Kanten. Körperschall wird durch eine schwingungsisolierte Aufstellung vermieden, ebenso durch Gummipufferlagerungen, Schallschutzdübel, gebogene Schlauchleitungen und entdröhnte Bleche. Den wirksamsten Schutz dürfte eine vollständige Einhausung des Aggregates bieten. Ein- und Auslässe sind schalltechnisch zu isolieren.

Wahl des Aufstellungsortes

Idealerweise sind Luftwärmepumpen möglichst weit weg der Nachbarschaft aufzustellen. Die Windrichtung hat Einfluss auf die Schallübertragung. Die West-Ost-Richtung ist besonders kritisch. Die Ausrichtung des Ventilators sollte nicht direkt auf das nächste Wohngebäude, sondern im 90- Grad-Winkel erfolgen. Im Winter benötigt die Wärmepumpe mehr Strom als im Sommer. Sie brummt deshalb auch lauter. Der Geräuschtest im Winter ist die sicherere Variante. Ein Dialog mit der Nachbarschaft ist anzuraten. Wer sich auf die Hersteller- oder Installationsfirma verlässt, hält möglicherweise die Vorschriften der deutschen Lärmschutznorm TA-Lärm ein. Dennoch kann ein lästiges Brummen die Nachbarschaft derart auf die Palme bringen, dass ein harmonisches Zusammenleben nicht mehr gegeben ist.

Weitere Informationen zum Schallschutz von Luftwärmepumpen

Das Landesamt für Umwelt in Bayern hat eine sehr gute Broschüre über Schallschutz bei Biogasanlagen und Wärmepumpen herausgebracht. Download der pdf-Datei siehe unten. Ausführlich und größtenteils qualitativ hochwertig wird im Forum bei haustechnikdialog.de über das Thema Schallschutz bei Wärmepumpen diskutiert.

Weitere Informationen

www.lfu.bayern.de/laerm/luftwaermepumpen/doc/tieffrequente_geraeusche_teil3_luftwaermepumpen.pdf





 


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