Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 24.04.2024

 

Energiesparende Beleuchtung und Gesundheit

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Die meisten Menschen wollen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und Energie sparen. Einen kleinen Teil können sie dazu beitragen, in dem sie energiesparende Geräte und energiesparende Leuchtmittel im Haushalt verwenden. Ein geringer Stromverbrauch darf bei der Auswahl von geeigneter Beleuchtung aber nicht das einzige Kriterium bleiben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben die Bedeutung von natürlichem Licht für unsere Gesundheit inzwischen nachgewiesen.

Tageslicht ist für unser Wohlergehen optimal

Es hat ein harmonisches Farbspektrum (rot, grün, blau) und einen geringen UV-Anteil. Die herkömmliche Glühlampe kam dem natürlichen Farbspektrum sehr nahe. Lediglich der Rotanteil war etwas erhöht. Auch das Licht von Halogenlampen entspricht weitgehend dem natürlichen Spektrum. Ein weiterer Vorteil von Glühbirnen und Halogenlampen ist eine gleichmäßige Flimmerfrequenz von 100 Hertz und ein geringer Flimmeranteil.

LED-Lampen sollen Glühbirnen ersetzen

Die Aufgabe der Entwickler von energiesparender Beleuchtung besteht nun darin, ein möglichst natürliches Lichtspektrum mit einem geringen Flimmeranteil zu erzeugen. Die Entwicklung von LED-Lampen ist dabei auf einem guten Weg. Vor fünf Jahren hatten die LED-Lampen noch einen zu hohen Blauanteil. Das Lichtspektrum hat sich inzwischen verbessert. Der Blauanteil ist nur noch geringfügig erhöht. Blaues Licht steht im Verdacht, die Bildung des Hormons Melatonin zu behindern und damit die Schlafqualität zu beeinträchtigen. Eine wichtige Kennzahl für die Farbwiedergabe ist der Farbwiedergabeindex (Ra oder CRI). Ein Ra-Wert von größer 90 ist inzwischen bei LED-Lampen erreichbar. Glühbirnen haben zum Vergleich einen Ra-Wert von 100. Beim Kauf sollte der Verbraucher auf diese Kennzahl achten.

Flimmeranteil ist bei einzelnen Fabrikaten unterschiedlich

Qualitätsunterschiede gibt es derzeit noch beim Flimmeranteil. Sehr gute LED-Lampen erreichen einen Flimmeranteil von kleiner 3 Prozent. Leider werden derzeit noch LED-Lampen mit einem Flimmeranteil von 30 Prozent und mehr angeboten. Ausschlaggebend dafür ist die Qualität der Spannungsquelle. Es sind Flimmerfrequenzen von 50 Hertz bis zu einigen hundert Kilohertz möglich. Der Flimmeranteil kann zwischen 3 und 90 Prozent schwanken. Auch hier ist wie beim Lichtspektrum auf die Angaben im Produktdatenblatt zu achten.

Kompaktleuchtstofflampen sind nicht für den Wohnbereich geeignet

Für den Wohn- und Arbeitsbereich gänzlich ungeeignet sind die sogenannten Kompaktleuchtstofflampen, die üblicherweise als Energiesparlampen bezeichnet werden. Ihr Lichtspektrum zeigt sich sehr unausgewogen. Im Spektrometer sieht man anstelle einer gleichmäßigen Farbverteilung viele Leerräume im Blau-, Grün- und Rotspektrum. Kompaktleuchtstofflampen weisen einen hohen Flimmeranteil auf, erzeugen im Nahbereich elektromagnetische Felder und geben bei bestimmten Modellen einen hochfrequenten Summton ab. In Schulen und Kindergärten sollten die Energiesparlampen aufgrund ihres Quecksilbergehaltes auf keinen Fall eingesetzt werden. Eine vernünftige Verwendung ließe sich in unbewohnten Räumen rechtfertigen, zum Beispiel in Eingangsbereichen, Fluren, Kellerräumen oder Garagen.

Die Lichtqualität lässt sich messen

Mit Licht-Messgeräten lassen sich Leuchtmittel bereits vor dem Kauf testen. Ein einfaches Lichtflimmer-Messgerät für 280 Euro gibt die Flimmerfrequenz in Prozentstufen an. Geräte im 800-Euro-Bereich liefern auch die Flimmerfrequenz dazu. Das Farbspektrum lässt sich mit einem kleinen Spektrometer für 150 Euro erkennen. Zur Messung des Ra-Wertes ist allerdings eine Profiausrüstung von über 2.000 Euro notwendig. Der Normalbürger wird sich dieses Gerät wohl kaum anschaffen, sondern allenfalls von Baubiologen oder Verbraucherberatungsstellen ausleihen.
Ein Praxistipp: Verbraucher sollten nur diese LED-Lampen kaufen, bei denen der Ra-Wert auf der Verpackung oder im Beipackzettel ausgewiesen ist.






 


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