Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 19.04.2024

 

Dokumentation von Krebsfällen um einen Mobilfunksender

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Die Besorgnis um die Strahlenbelastung in einem Wohngebiet in Eckersdorf/Landkreis Bayreuth hat eine Anwohnerin dazu gebracht, Krebserkrankungen in der Nachbarschaft systematisch aufzuzeichnen. Schließlich kennt in dem dörflichen Bereich jeder und jeden und weiß um die Schicksale. Auslöser ist der Mobilfunkstandort in der Forststraße auf einem hohen Silo eines örtlichen Gewerbebetriebes. Der Standort ist derzeit von drei Mobilfunkbetreibern besetzt, die hauptsächlich noch mit der GSM-Funktechnik, teilweise auch mit UMTS senden. LTE-Technik konnte noch nicht registriert werden.

Auffällige Häufung von Todesfällen

Die private Krebsstatistik zeigt eine auffällige Häufung von Todesfällen in unmittelbarer Sendernähe. Genaue Bevölkerungszahlen liegen nicht vor. Im Schätzverfahren ermittelt sich eine Todesfallrate von 15 bis 20 auf 1.000 Einwohner. Laut einer Auskunft des bayerischen Krebsregisters Erlangen liegt die krebsbedingte Todesrate im gesamten Gemeindegebiet bei 2,5 von 1.000.

Behörden wiegeln ab

Bereits im Jahre 2012 hatten engagierte Anwohner der Siedlerstraße einen Schriftverkehr mit den Behörden geführt. Vom Gesundheitsamt des Landkreises Bayreuth wurde die Stellungnahme an die Krebsregisterstelle in Erlangen weitergeleitet. Von dort kam die Auskunft: Eckersdorf liegt unter dem bayerischen Durchschnitt, also Entwarnung. Und für Teilgebiete sei eine Krebsstatistik nicht aussagefähig. Das Bundesamt für Strahlenschutz schrieb eine mehr als fragwürdige Antwort. Durch eine Verwechslung der Postleitzahl wurde zudem als Ansprechpartner für Fragen zum Immissionsschutz eine Adresse in Mainz anstatt in Bayern angegeben.

Bayreuther Lokalzeitung bringt einen Aufmacher

Der Nordbayerische Kurier widmete den Vorgängen eine ganze Seite in großer Aufmachung. Leserbriefe werden folgen. Was wäre zu tun? Die auffällige Zahl von Krebstoten schreit danach, das Sondergebiet statistisch näher zu beleuchten: Wie sind die genauen Bevölkerungszahlen? Wie ist die Altersstruktur? Welche Arten von Krebs haben vorgelegen? Im Prinzip wäre eine umfassende Studie zu Mobilfunk und Krebs zu konzipieren. Aber wer würde das in die Hand nehmen? Vielleicht könnte man auch erstmal klein anfangen: ein runder Tisch mit Fachbehörden, Gemeindevertretern, Mobilfunkexperten und Betroffenen.

Weitere Informationen

www.mobilfunk-oberfranken.de





 


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