Bei der Beurteilung des Raumklimas in Klassenzimmern kann das Umweltamt Nürnberg wahrlich ein Wörtchen mitreden. Die städtischen Mitarbeiter hatten von 2012 bis 2013 Messreihen in verschiedenen Schulkategorien durchgeführt und zusätzlich die Rahmenbedingungen ausgewertet. Im Blickpunkt stand dabei der Kohlendioxidgehalt (CO2) der Raumluft im Vergleich zur Außenluft. Die relative Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur wurden ergänzend zum CO2-Gehalt mit Datenloggern aufgezeichnet. Auf den Punkt gebracht zeigt das Ergebnis folgendes: die üblicherweise in den Klassenzimmern vorgefundene Raumluftqualität ist mindestens hygienisch auffällig, in vielen Fällen sogar als inakzeptabel zu bewerten.
Ein Wert von kleiner 1.000 ppm CO2 gilt als hygienisch unbedenklich. Werte zwischen 1.000 bis 2.000 ppm CO2 signalisieren eine Auffälligkeit: es soll gelüftet werden. Ein CO2-Gehalt über 2.000 ppm gilt als inakzeptabel: hier muss unbedingt gelüftet werden. Daraus leitet sich auch die CO2-Ampel ab: grün, gelb und rot signalisieren den Status im Klassenzimmer. Die Richtwerte verstehen sich bereits als Kompromiss: der CO2-Gehalt in der Außenluft beträgt lediglich 400 ppm bzw. 0,04%.
Technische Lüftung allein reicht nicht ausDas Umweltamt Nürnberg untersuchte auch Klassenzimmer mit raumlufttechnischen Anlagen (RLT). Erwartungsgemäß wurden im Mittel bessere Ergebnisse als ohne RLT erzielt. Der Spitzenwert von 2.000 ppm wurde nie überschritten. Dennoch kann auf die zusätzliche Fensterlüftung nicht verzichtet werden. Denn trotz RLT steigerte sich der CO2-Gehalt im Laufe des Vormittags auf Werte um 1.500 ppm. Tipp: Die Fensterlüftung sollte trotz technischer Lüftung weiterhin möglich sein.
Richtwerte für den CO2-Gehalt in der Raumluft
Das Untersuchungsteam entschied sich für die Leitwerte der Ad-hoc-Arbeitsgruppe Innenraumluft IRK/AOLG 2008 des Umweltbundesamtes. Diese Vorgaben haben Richtwertcharakter, während die maßgeblichen DIN-Normen lediglich einen Mindeststandard definieren. Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe unterscheidet drei Bewertungsstufen:Ein Wert von kleiner 1.000 ppm CO2 gilt als hygienisch unbedenklich. Werte zwischen 1.000 bis 2.000 ppm CO2 signalisieren eine Auffälligkeit: es soll gelüftet werden. Ein CO2-Gehalt über 2.000 ppm gilt als inakzeptabel: hier muss unbedingt gelüftet werden. Daraus leitet sich auch die CO2-Ampel ab: grün, gelb und rot signalisieren den Status im Klassenzimmer. Die Richtwerte verstehen sich bereits als Kompromiss: der CO2-Gehalt in der Außenluft beträgt lediglich 400 ppm bzw. 0,04%.