Baubiologie und Oekologie

Gesundes Wohnen und Arbeiten


Bayreuth, 24.04.2024

 

Den Brummton einfach auslöschen

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Ein Forscherteam der Physikalisch-Technischen -Bundesanstalt in Braunschweig (PTB) hat eine Methode entwickelt, um unerwünschte tiefe Töne in der Wohnung so stark zu dämpfen, dass sie praktisch nicht mehr hörbar sind. Ermöglicht wird dies durch einen unscheinbar wirkenden Kasten. Der Helmholtz-Resonator ist ein luftgefüllter Hohlraum mit einer Öffnung. Wenn das Luftvolumen im Innern des Hohlraumes genau zur Frequenz des Tieftones passt, wird das störende Geräusch praktisch ausgelöscht. Dies klingt zunächst relativ einfach, setzt im Vorfeld aber einigen Berechnungsaufwand voraus.

Berechnungsmethode der Modalanalyse

Im Blickfeld stehen sogenannte Raummoden. Diese entstehen in bestimmten Räumen des Hauses, wenn ganzzahlige Vielfache der halben Wellenlänge eines tiefen Tones genau zwischen zwei Wände passen oder zwischen Fußboden und Decke. Die stehenden Wellen haben ein Maximum und ein Minimum. Dort, wo sich die Wellenberge überlagern, entstehen besonders laute Störgeräusche. In den Wellentälern ist hingegen nichts zu hören. Zur Ermittlung des richtigen Raumvolumens im Resonator sind neben der geeigneten Berechnungsmethode verschiedene Messgeräte notwendig. Die PTB-Forscher um den Raumakustiker Ingolf Bork haben ihre Problemlösung inzwischen zum Patent angemeldet.

Firmen zur Umsetzung gesucht

Gesucht werden nun Ausrüster von Tonstudios oder von Home-Entertainment, die den Helmholtz-Resonator passgenau anfertigen wollen. Das PTB-Team denkt an folgende Abnehmergruppen: Toningenieure und Betreiber von professionellen Aufnahmestudios oder Nutzer von kleinen Übungsräumen in Musikhochschulen oder Theatern. Aber auch private Musikliebhaber sind angesprochen, die viel Geld in teure Lautsprecher gesteckt haben und nun enttäuscht sind.

Möglichkeit für Brummtongeschädigte

Deutschlandweit kommen mittlerweile Klagen über Brummtöne unbekannter Herkunft. Kann dafür der Helmholtz-Resonator eine Lösung darstellen? Theoretisch wäre dies denkbar, wenn der Brummton annähernd konstant bleibt und im Zimmer stehende Wellen bildet. Die Brummtongeschädigten würde dies mit Erleichterung aufnehmen, da im Einzelfall die Belastung existenziell sein kann. Die Kosten für den Resonator sollten für Privatleute erschwinglich bleiben. Ansprechpartner bei der PTB ist Dr. Ingolf Bork von der Arbeitsgruppe 1.63 Geräuschmesstechnik. Email: ingolf.bork@ptb.de, Telefon: 0531-5921531.

Links

PTB: Wenn die Basstöne in den Ohren dröhnen
www.burosche.de/audio-technik/

Bildquelle: fotalia.com #62325332






 


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